Hannover. Die Herauslösung aus dem Mutterkonzern Nord-LB soll geprüft werden. Das Landesbank steigerte ihr Ergebnis deutlich.

Seit Jahren diskutieren Träger der Norddeutschen Landesbank (Nord-LB) in Hannover und Politik über eine Herauslösung der Braunschweigischen Landessparkasse aus dem Mutterkonzern. Diese Endlosgeschichte wird wohl bis auf Weiteres fortgesetzt. Das deutete am Freitag Jörg Frischholz an, der Vorstandschef der Nord-LB.

Auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in Hannover sagte er, dass zunächst die Träger der Nord-LB den Kurs vorgeben müssten. Erst dann könne der Vorstand der Bank aktiv werden. „Die Herauslösung wäre ein Großprojekt. Es gibt unterschiedliche Wege der Herauslösung. Wir müssen schauen, ob und wie sie stattfindet“, sagte Frischholz. Über eine Abspaltung könne erst gesprochen werden, wenn dazu Details bekannt seien. „Jetzt ist der Zeitpunkt noch nicht erreicht.“

Prüfung grundsätzlich geplant

Das niedersächsische Finanzministerium unter der Leitung des Grünen-Finanzministers Gerald Heere hatte in der Vergangenheit bereits mitgeteilt, dass die Prüfung einer Herauslösung der Landessparkasse grundsätzlich vorgesehen sei. So sieht es auch der Koalitionsvertrag der Landesregierung vor. Das Land Niedersachsen ist mit einer Beteiligung von 57,5 Prozent der größte der sieben Träger der Landesbank.

Über die Herauslösung der Landessparkasse war in der Vergangenheit immer wieder diskutiert worden. Dabei ging es einerseits darum, die Entscheidungswege der Landessparkasse zu beschleunigen und sie andererseits eigenständiger aufzustellen. So sollte sie ihre Aufgabe als Kreditgeber des Mittelstands im Geschäftsgebiet des Instituts besser wahrnehmen können. Bislang wurde aber der Status des Diskutierens nicht verlassen.

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Der Mutterkonzern Nord-LB hat das vergangene Jahr dank einer Stabilisierung seiner Kerngeschäfte und des fortgesetzten internen Umbaus mit mehr Gewinn abgeschlossen. Es gelte aber, 2023 weiterhin „ein wachsames Auge“ auf Faktoren wie Inflation, Zinsanstieg und Konjunkturschwankungen zu behalten, sagte Vorstandschef Frischholz am Freitag.

89 Millionen verdient

Die Landesbank verbesserte im vergangenen Jahr ihr Konzernergebnis von 32 auf 89 Millionen Euro. Das Ziel, das Niveau des Vorjahres deutlich zu übertreffen, sei damit erreicht. Vor Steuern schaffte das Institut eine Steigerung von 29 auf 104 Millionen Euro. Vor allem die zunehmenden Zinsen hätten allerdings einige „Verwerfungen“ gebracht, sagte der Nord-LB-Chef.

Der Landesbank Niedersachsens und Sachsen-Anhalts war bereits 2021 nach mehreren Verlustjahren der Sprung zurück in die schwarzen Zahlen gelungen. Die Erholung liegt einerseits am Sparkurs, der erheblichen Personalabbau umfasst, und zum anderen an einer Konzentration der Hauptgeschäftsfelder auf die Finanzierung von Firmenkunden-Projekten, erneuerbaren Energien und Infrastruktur sowie Gewerbeimmobilien. Im vergangenen Jahr verringerte sich die Zahl der Nord-LB-Beschäftigten von 4400 auf 4000.

2019 hatten die Träger die Nord-LB retten müssen, weil sie unter anderem auf großen Mengen maroder Schiffskredite saß. Verschlankung, Modernisierung der IT und die Senkung einer aufgeblähten Bilanzsumme gehörten zu den Vorgaben der Eigner. Gebühren für die Garantien des Landes Niedersachsen nahmen zuletzt von 84 auf 47 Millionen Euro ab. „Ich kann sagen, dass wir sehr zufrieden sind“, sagte Frischholz im Rückblick auf 2022.