Rom. Die Fluglinie Alitalia galt als nationales Symbol Italiens. Jahrelang konnte sie sich nicht aus ihrer wirtschaftlichen Krise befreien. Die Mitarbeiter steuern in eine unsichere Zukunft.

Zum letzten Mal ist eine Maschine der italienischen Airline Alitalia gelandet. Nach Angaben des Flughafens Rom-Fiumicino landete der Flieger aus dem sardinischen Cagliari am Donnerstag kurz nach 23.20 Uhr mit etwas Verspätung in der Hauptstadt.

Damit endet die 74 Jahre lange Geschichte der Traditionsfluglinie. Am Freitag will die Italia Trasporto Aereo (Ita) an den Start gehen. Sie gilt als Nachfolgerin von Alitalia, ist laut EU-Kommission allerdings nicht ihre wirtschaftliche Nachfolgerin.

Alitalia steckte seit den Nullerjahren in der Krise und fuhr schon lange keine Gewinne mehr ein. 2017 folgte die Insolvenz und der italienische Staat musste eingreifen. Auch Überbrückungshilfen von insgesamt rund 900 Millionen Euro konnten die Airline nicht wieder auf die Beine bringen. In der Corona-Krise war das Unternehmen auf Hilfen angewiesen, damit der Betrieb weiterlaufen konnte.

Außerdem bekam die italienische Fluglinie aus Expertensicht starke Konkurrenz vom Niedrigpreis-Sektor. In den vergangenen Wochen und Monaten protestierten Alitalia-Mitarbeiter zudem immer wieder, weil Ita mit weniger Personal und Flugzeugen an den Start gehen will und viele Menschen deshalb dort keine Jobs bekamen. Viele Alitalia-Bedienstete erhielten zudem verspätet ihr Gehalt. Die Folge der Proteste waren meist viele gestrichene Flüge.

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