Frankfurt/Main. Im vergangen Jahr haben sich die geforderten Wohnungsmieten in den größten deutschen Städten weniger erhöht. Doch es gibt eine Ausnahme.

In den deutschen Ballungsräumen sind die geforderten Wohnungsmieten einer Studie zufolge langsamer gestiegen.

Im ersten Halbjahr 2021 seien die mittleren Angebots-Mietpreise in den acht größten Märkten um durchschnittlich 2,4 Prozent gewachsen, berichtete der Immobiliendienstleister JLL heute in Frankfurt. Das ist deutlich weniger als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, in denen sich die Preise jeweils um 5,0 Prozent erhöht hatten.

Berlin als Ausnahme bei den Ballungsräumen

Eine Ausnahme bildet die Hauptstadt Berlin, in der die Mietforderungen im mittleren Segment 7,7 Prozent höher ausfielen als ein Jahr zuvor. Nach Einschätzung des JLL-Experten Roman Heidrich ist das eine direkte Folge der Aufhebung des Mietendeckels durch das Bundesverfassungsgericht. "Der Mietendeckel hat mitnichten zu einem Rückgang der Mieten in Berlin geführt." Heidrich verlangte Alternativen zu einer reinen Regulierung: "Dazu gehört auch eine zielorientierte Förderung des Neubaus, eine echte Neubaustrategie."

In Stuttgart habe es sogar einen leichten Rückgang der mittleren Angebotsmieten gegeben, so JLL. In der schwäbischen Großstadt sind auch die Mietforderungen auf dem Top-Niveau am stärksten gesunken, und zwar um 11,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch in München, Frankfurt und Düsseldorf fielen die Spitzenmieten, während der Luxus-Markt in Berlin (+15 Prozent) und Leipzig (+7,9 Prozent) immer noch Steigerungen zuließ.

Bei den mittleren Mieten zeigt Berlin die stärkste Steigerung in den vergangenen fünf Jahren mit einem Zuwachs um 47 Prozent seit dem ersten Halbjahr 2016. Aber immer noch werden in Stuttgart, Frankfurt und München höhere Mieten gefordert.

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