Hamburg. Eine schwache Nachfrage, deutlich zunehmende Bürokratie und eine Abwertung des britischen Pfunds: Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wird einer Studie zufolge die britische Exportwirtschaft hart treffen. Es werden Einbußen von bis zu 28 Milliarden Euro erwartet.

Der Brexit wird die britische Exportwirtschaft laut einer Studie in diesem Jahr belasten. Eine Studie des Kreditversicherers Euler Hermes sieht massive Einbußen für die britischen Exporteure.

Durch den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) seien bei den Exporteuren im Königreich Einbußen in einem Volumen von 12 bis 25 Milliarden Pfund (13,5 bis 28,1 Mrd Euro) zu erwarten, hieß es in der in Hamburg veröffentlichten Studie. Das Volumen der Exporte in die EU im Jahr 2020 wird von den Experten auf 165 Milliarden Pfund geschätzt. Als Gründe für den erwarteten Rückgang wurden in der Studie die schwache Nachfrage, zunehmende Bürokratie und die Abwertung des britischen Pfund genannt.

Wie es weiter hieß, dürften die Sektoren Mineral- und Metallprodukte, Maschinen und Elektrogeräte, Transportausrüstung, Chemikalien und Textilien am stärksten vom Brexit betroffen sein. "Für britische Exporteure hat die anhaltende Ungewissheit seit Anfang des Jahres zu einigen Störungen an den Grenzen geführt, weshalb viele kleinere Unternehmen den Handel vorerst aussetzen", sagte Ana Boata, Leiterin Makroökonomie bei der Euler Hermes Gruppe.

Trotz der Umsatzeinbußen sei aber die Sorge vor einer Unterbrechung der Lieferketten weniger begründet als bisher angenommen, hieß es weiter. So habe eine kürzlich von Euler Hermes durchgeführte Umfrage zur Lieferkette ergeben, dass britische Unternehmen bereits versuchen, ihre Lieferkette näher an das Heimatland zu verlagern.

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