Madrid. Der Aufbau neuer Infrastruktur etwa für den Mobilfunkstandard 5G ist teuer. Woher das Geld nehmen? Die spanische Telefonica veräußert jetzt ihre Funkmasten - das spült Milliarden in die Kassen des Konzerns.

Der Verkauf von Funkmasten soll den spanischen Telekomkonzern Telefonica beim Schuldenabbau voranbringen.

Die Telefonica-Sparte Telxius werde durch den Verkauf von knapp 31.000 Funkmasten in Spanien, Deutschland und Südamerika an den US-Konzern American Tower Corporation (ATC) 7,7 Milliarden Euro einnehmen, teilte Telefonica am Mittwoch in Madrid mit.

Vergangenen Sommer erst hatte sich die deutsche Telefonica-Tochter von ihren Funktürmen verabschiedet und diese an Telxius veräußert. Zudem hatte der Mobilfunkanbieter bereits vor einigen Jahren 2350 frei stehende Mobilfunkmasten an Telxius abgegeben und damit knapp 590 Millionen Euro erlöst.

Durch den Verkauf von Sendemasten können Telekomkonzerne Geld etwa für Investitionen in das neue schnelle 5G-Mobilfunknetz einsammeln. Funktürme und Mobilfunkstandorte gelten angesichts der Niedrigzinsen als attraktives Investment für professionelle Anleger wie Versicherer und Finanzinvestoren, die an einer stabilen Rendite aus den Standortmieten interessiert sind.

Telefonica-Konkurrent Vodafone plant demnächst einen Börsengang seiner Funkturm-Sparte Vantage Towers. Dazu werde eine Notierung des mehr als 68.000 Masten aus neun Ländern umfassenden Geschäfts an der Frankfurter Börse angestrebt, hieß es. Die Deutsche Telekom hatte ihre Funktürme schon vor vielen Jahren in eine eigene Gesellschaft eingebracht, ist aber noch alleinige Besitzerin.

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