Berlin/Hannover. Tui war das erste deutsche Großunternehmen, das wegen Corona staatliche Finanzhilfen erhielt. Nun hat die EU weitere Hilfen erlaubt.
Die EU-Kommission hat für den von der Corona-Krise schwer getroffenen Reisekonzern Tui weitere Staatshilfen genehmigt. Die deutsche Regierung darf das Unternehmen mit bis zu 1,25 Milliarden Euro unterstützen.
Die deutsche Staatshilfe ist nach Auffassung der EU-Kommission „erforderlich, geeignet und angemessen“, um eine „beträchtliche Störung im Wirtschaftsleben eines Mitgliedstaats“ zu beheben. Die Staatshilfen sollen Teil eines größeren Unterstützungspakets sein, an dem sich auch private Investoren beteiligen.
Finanzhilfe für Tui mit Auflagen verbunden
Der Staat werde „für das von den Steuerzahlern getragene Risiko eine hinreichende Vergütung erhalten und die Unterstützung mit Auflagen verbinden, um mögliche Wettbewerbsverzerrungen zu begrenzen“, betonte die zuständige EU-Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager.
Tui hatte zuletzt bereits über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesrepublik eine Wandelanleihe in Höhe von 150 Millionen Euro gezeichnet. Das war eine Voraussetzung für eine weitere Kreditlinie der staatlichen Förderbank KfW. Zusammen mit der Anleihe erhielt Tui so weitere 1,2 Milliarden Euro, um die Corona-Krise zu bewältigen, wie es Ende September hieß.
Bereits im Frühjahr hatte der Reisekonzern als erstes deutsches Großunternehmen ein Krisendarlehen von über 1,8 Milliarden Euro erhalten. Auch die Fluggesellschaft Lufthansa erhielt staatliche Unterstützung in Milliardenhöhe.
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Tui rechnet erst 2022 wieder mit normalem Buchungsjahr
Der Tourismussektor gehört zu den Branchen, die am schwersten von der Corona-Pandemie getroffen wurden. Die Hoffnung auf eine Erholung des Wirtschaftsektors machte die zweite Welle inklusive Lockdown und Reisebeschränkungen zunichte.
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Für dieses Jahr plant Tui ein reduziertes Urlaubsangebot. Mit einem Umfang von rund 80 Prozent des Vorkrisenniveaus könne man die Reisen zu profitablen Preisen verkaufen, sagte Konzernchef Fritz Joussen Anfang Oktober. Entscheidend für die Entwicklung des Reisejahres 2021 seien die Buchungen von Januar bis März. Ein "normales Buchungsjahr" sei jedoch erst für 2022 zu erwarten. (dpa/jas)
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dpa