Grünheide. Der immense Wasserverbrauch der neuen Tesla-Fabrik stand zuletzt immer wieder in der Kritik. Doch nun hat der Wasserverband eine Genehmigung erteilt.

Für den umstrittenen Bau der Tesla-Fabrik nahe Berlin ist eine weitere Weiche gestellt worden.

Der Wasserverband Strausberg-Erkner billigte den Erschließungsantrag für das Werk. Der Beschluss sei möglich geworden, da Tesla den Wasserbedarf im Genehmigungsantrag gesenkt habe und durch die Behörden zusätzliche Entnahmemengen genehmigt worden seien, teilte der Verband mit. Zuvor hatte der RBB berichtet.

Kritiker befürchten unter anderem negative Folgen für Natur und Grundwasser durch den Bau der Giga-Factory und warnten auch vor immensem Wasserverbrauch. Noch im Juni habe der Wasserverband keine positive Prognose für die Genehmigung abgegeben, geht aus Unterlagen hervor, die der dpa vorliegen. Im Juli warnte der Vorsteher des Verbands intern vor zu wenig Trinkwasser bei einem weiteren Ausbau. Die Landesregierung hatte erklärt, sie halte die Probleme für lösbar. Tesla reduzierte inzwischen den prognostizierten Wasserverbrauch in der Spitze von 3,3 Millionen auf rund 1,4 Millionen Kubikmeter im Jahr.

An diesem Mittwoch treffen Kritiker bei einer öffentlichen Anhörung auf das Landesamt für Umwelt, das für die umweltrechtliche Genehmigung zuständig ist. Gegen die Fabrik gibt es 406 formelle Einwände, über die bei dem Termin in Erkner debattiert werden soll. Tesla will danach eine der letzten Hürden für die abschließende Genehmigung nehmen.

Wann grünes Licht für das Projekt kommt, ist offen. Tesla baut bisher über vorläufige Befugnisse für einzelne Bauschritte. In Grünheide bei Berlin sollen vom kommenden Sommer an zunächst 500.000 Elektroautos pro Jahr mit rund 12.000 Mitarbeitern gebaut werden. Tesla-Chef Elon Musk plant dort auch die Fertigung von Batterien.

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