London. Der Risikoappetit der Investoren lastet scheinbar auf dem als sicherer Hafen geltenden Gold. Doch auf lange Sicht bleiben Rohstoffanalysten angesichts der Corona-Krise positiv für die Entwicklung des Goldpreises gestimmt.

Am Goldmarkt geht es nach dem Rekordhoch weiter bergab. Am Mittwoch fiel der Preis für eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) des Edelmetalls an der Börse in London zwischenzeitlich unter 1900 US-Dollar.

Nach einem Tief bei 1863 Dollar am Morgen erholte er sich ein Stück weit auf zuletzt 1927 Dollar. Seit dem Rekordhoch bei 2075 Dollar in der Nacht zum vergangenen Freitag ist der Goldpreis demnach in der Spitze um etwa zehn Prozent gefallen.

Ein solcher Rücksetzer nach steilen Anstiegen ist nicht ungewöhnlich, da manch ein Anleger lieber erst einmal Kasse macht, also Kursgewinne sichert.

Marktbeobachter erklärten den aktuellen Preisrückgang unter anderem mit einem gestiegenen Risikoappetit der Investoren, der auf dem als sicherer Hafen geltenden Gold lastet. So nährten Spekulationen über ein neues Hilfspaket für die US-Wirtschaft oder die erste Zulassung eines Corona-Impfstoffs in Russland den Konjunkturoptimismus. Zuletzt legten zudem die Renditen für die als sicher geltenden US-Staatsanleihen zu, was zinslose Goldanlagen unattraktiver macht.

Auf lange Sicht bleiben Rohstoffanalysten angesichts der Corona-Krise aber weiter positiv für die Entwicklung des Goldpreises gestimmt. Das Edelmetall wird von vielen als Inflationsschutz geschätzt.

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