Duderstadt. Am Duderstädter Krankenhaus St. Martini können Patienten und Bewohner des Altenheims künftig per Videoanruf in Kontakt mir ihren Liebsten bleiben.

Der Besucherstopp wegen der Corona-Krise in Krankenhäusern und Altenheimen macht vielen Bewohnern und Patienten wie auch den Angehörigen zu schaffen. Handys und Tablets sind eine gute Möglichkeit, um trotz des Besuchsverbots den für alle so wichtigen Kontakt zu halten. Warme Worte, Zuspruch oder auch ein lustiges Enkel-Oma-Gespräch sorgen mit einem Gesicht auf dem Bildschirm für eine kleine Aufmunterung, die nur über den Telefonhörer nicht dieselbe wäre.

Da nicht alle Patienten und Altenheimbewohner über Handys verfügen, freuen sich die Verantwortlichen des St.-Martini-Krankenhauses über das schnelle Handeln seitens der Förderinitiative: Drei iPads wurden mit Hilfe der Förderinitiative St. Martini angeschafft, die von Pflegekräften gut desinfiziert an die Patienten weitergereicht werden können. Ausgestattet mit Apps wie Skype, Zoom, Whats-App oder Facetime können Angehörige und Patienten jetzt via Tablet miteinander Kontakt aufnehmen und sich gemeinsam über die vertrauten Gesichter auf dem Display freuen. „Nur eine kleine Erleichterung in Zeiten des Besucherstopps. Aber ganz sicher eine große Freude für unsere Heimbewohner“, betont Olaf Barthel, Leitung des Altenheims St. Martini.

Wissen, was benötigt wird

Die Idee kam von Beate Witzke, Fachkrankenpflegerin Intensiv und Anästhesie, die in einer der derzeit täglich stattfindenden Pflegedienstbesprechungen erzählte, dass gerade die älteren Patienten oft traurig seien, kein Handy zur Verfügung zu haben, um einfach mal – wie viele andere Patienten – schnell ein paar Familienmitglieder sehen zu können. „Solche Vorschläge sind gerade Gold wert“, freut sich Markus Kohlstedde, Geschäftsführer des St.-Martini-Krankenhauses. „Vielen Dank für die Idee und die schnelle Umsetzung und Finanzierung durch die Förderinitiative St. Martini“, so Kohlstedde weiter.

Markus Teichert, Sprecher der Förderinitiative, erklärt seine direkte Entscheidung: „Dass mit Frau Witzke ausgerechnet jemand aus dem Pflegebereich diesen Wunsch äußerte, freut mich ganz besonders. Als Fachkrankenschwester auf der Isolierstation weiß sie sehr genau, was die Patienten in diesen Zeiten so dringend benötigen. Wenn schon auf körperliche Nähe durch liebe Besucher verzichtet werden muss, so will man sich doch wenigstens auf dem Bildschirm einmal in die Augen schauen können. Und auch nach Corona werden die iPads sicherlich immer wieder gebraucht.“

Mehr Lebensqualität für Patienten, Bewohner und Personal

Die Förderinitiative St. Martini will mit ihrer Finanzierung von Projekten mehr Lebensqualität sowohl für Patienten und Altenheimbewohner als auch für das Personal der Einrichtung schaffen. So wurden zum Beispiel der noch im Bau befindliche Pavillon des Altenheimbewohnergartens „Jung trifft alt“ finanziert und für die Schüler der Gesundheits- und Krankenpflegeschule eine Küchenzeile gekauft.

Außerdem wurde der „Raum des Friedens“ klimatisiert, in dem Angehörige Abschied von Verstorbenen nehmen können.

Weitere Informationen zur Förderinitiative St. Martini gibt es unter www.krankenhaus-duderstadt.de/st-martini-braucht-sie. Angehörige von Altenheimbewohnern können sich zwecks Terminabsprache für eine iPad-Kommunikation unter Telefon 05527/842-402 melden. Den Bewohnern wird dann vom Altenheimpersonal geholfen.