Berlin. Nach der Senkung der Mehrwertsteuer auf Menstruationsartikel wollen die Hersteller die Preise erhöhen. Händler kritisieren den Schritt.
Menstruationsprodukte sollen günstiger werden – deswegen wurde die Mehrwertsteuer von neunzehn auf sieben Prozent gesenkt. Allerdings scheinen die Hersteller von Hygieneprodukten nicht mitspielen zu wollen.
Laut Informationen der „Lebensmittelzeitung“ planen Hersteller wie Johnson & Johnson, die unter anderem die Tamponmarke „o.b.“ vertreiben, eine deutliche Preiserhöhung im zweistelligen Prozentbereich.
Erhöhung der Tamponpreise nicht im Zusammenhang mit Steuersenkung
Grund für die Erhöhung soll die verbesserte Qualität der Produkte sein. Händler kritisieren den Schritt der Hersteller so kurz nach der Mehrwertsteuersenkung scharf. Gegenüber der „Lebensmittelzeitung“ versicherte der Drogeriemarkt „dm“, dass der Händler die gerade erst gesenkten Preise in den nächsten vier Monaten nicht erhöhen werde.
Hier zahlen Frauen mehr als Männer
Konkurrent „Rossmann“ wollte sich gegenüber der Zeitung nicht äußern. Auch Johnson & Johnson kommentierte die geplante Preiserhöhung nicht, Vertriebsdirektor Burkhard Anders wies jedoch darauf hin, dass es „keinen Zusammenhang zwischen unseren Herstellerabgabenpreisen und der Steuersenkung gibt.“
Die Bundesregierung hatte die Senkung der Mehrwertsteuer auf Hygieneprodukte im vergangenen November beschlossen. Dem Beschluss ging eine Debatte voraus, etliche Menschen unterschrieben eine Petition für die Mehrwertsteuersenkung.
(lhel)