Cramme. Im Gegensatz zu Deutschlands Geflügelfleisch-Marktführer setzt Züchter Gerhard Schwetje bei der Fütterung seiner Tiere auf Regionalität.

Deutschlands Geflügelfleisch-Marktführer will künftig Insektenmehl an seine Tiere verfüttern und so den Sojaanteil im Futter reduzieren. Derzeit landen pro Jahr 240.000 Tonnen Sojaschrot in den Trögen seiner Hähnchen. Bisher ist die Nutzung von Insektenmehl im Tierfutter wegen EU-Vorgaben aus der Zeit der BSE-Krise um die Jahrtausendwende untersagt. Über seinen kanadischen Partner Enterra beantragte das Unternehmen daher bei der EU-Kommission eine Zulassung von Insektenmehlen in Geflügel- und Schweinefutter.

„Das ist schon länger eine bekannte Idee, war aber bislang mehr Gag als tatsächliche Praxis. Der Anteil von Insekten am Futter liegt nicht mal im Promillebereich“, sagt Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Der Landwirt aus Cramme betreibt selbst eine Geflügelmast und füttert seine Tiere mit selbst angebautem, unbearbeiteten Weizen – ältere Tiere zusätzlich mit Ergänzungsfutter. Die Ausscheidungen der Tiere landen anschließend wieder auf seinen Feldern.