Wolfsburg. Besonders ausgeprägt waren die Rückgänge auf dem wichtigsten Einzelmarkt China. Der Autobauer erwartet im zweiten Halbjahr bessere Geschäfte.

Nicht nur die Marke Volkswagen, auch der gesamte VW-Konzern hat im zurückliegenden März weltweit weniger Autos ausgeliefert als im Vorjahresmonat. Die Verkäufe sanken um 4,3 Prozent auf 998.900 Fahrzeuge. Wird das gesamte erste Quartal betrachtet, verringerten sich die Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,8 Prozent auf rund 2,6 Millionen.

Trotz der Rückgänge bewertet VW die Entwicklung nicht ausschließlich negativ. Christian Dahlheim, der konzernweit den Vertrieb leitet, stellte fest: „Wie bereits in den ersten beiden Monaten des Jahres hat sich der Volkswagen-Konzern auch im März besser entwickelt als der weltweite Gesamtmarkt und weitere Marktanteile erobert.“ Nach seinen Angaben sind die Auftragsbestände aktuell hoch. Auch deshalb blicke das Unternehmen „etwas optimistischer“ auf die zweite Jahreshälfte.

Minus in Südamerika am stärksten ausgeprägt

Während die Marke VW ihre Auslieferungen im März nur in Nordamerika steigerte und in allen anderen Weltregionen Rückgänge verbuchte, konzentrieren sich die Verkaufsrückgänge des Konzerns auf Zentral- und Osteuropa, Südamerika und vor allem auf dem größten und wichtigsten Einzelmarkt China.

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Zwar war das Minus mit 10,2 Prozent prozentual in Südamerika am stärksten ausgeprägt, mit Blick auf die totalen Zahlen wiegt der Rückgang um 9,4 Prozent in China aber deutlich schwerer. Das zeigt folgender Vergleich: In Südamerika sanken die Verkaufszahlen von 50.700 im März 2018 um 5200 auf 45.500 im vergangenen Monat. In China aber verkaufte der Konzern im März des Vorjahres 358.800 Autos und nun 324.900. Das entspricht einem Rückgang um 33.900 Fahrzeuge.

In China wirkt sich Handelskonflikt mit den USA negativ aus

Die Ursachen für die gesunkenen Auslieferungen sind unterschiedlich: In China wirkt sich nach wie vor der Handelskonflikt mit den USA negativ aus. Hinzu kommt noch, dass die Regierung ab April den Autokauf steuerlich begünstigt und daher viele Kunden ihre Anschaffung daher verschoben haben. Für Südamerika nannte VW schwierige gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen als Grund für den Rückgang. So sind etwa die Auslieferungen in Argentinien um 49 Prozent eingebrochen.

Zugelegt hat der Konzern dagegen in Deutschland, in Westeuropa, in Russland, in Nordamerika samt USA sowie in Brasilien. Den stärksten Zuwachs gab es mit 8,2 Prozent in den USA, wo die Wolfsburger 62.500 Fahrzeuge ihrer Marken auslieferten. Vor allem die SUV-Modelle des Konzerns erfreuen sich wachsender Beleibtheit.

Ein Blick auf die Marken:

Die Konzern-Kernmarke VW lieferte im März wie bereits berichtet weltweit 542.700 Autos aus – 7,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Ins Minus fuhr auch die Premiummarke Audi. Die Ingolstädter verkauften im zurückliegenden Monat 182.800 Autos. Das entspricht einem Rückgang von 0,5 Prozent.

Noch deutlicher fiel der Rückgang bei der tschechischen Volumenmarke Skoda aus. Die Verkäufe sanken um glatte 5 Prozent auf 114.200 im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Als einige Pkw-Marke des Konzerns steigerte die spanische Tochter Seat ihre Auslieferungen. 62.700 verkaufte Autos markieren ein Plus von 3,8 Prozent.

Deutlich waren die Verkaufsrückgänge bei der Stuttgarter Tochter Porsche. Sie sanken um 10,6 Prozent auf 20.900 Sportwagen und SUV.

Bei der Hannoveraner Marke VW-Nutzfahrzeuge liefen die Geschäfte dagegen gut. Sie lieferte 50.600 Fahrzeuge im März aus, ein Plus von 4 Prozent.

Noch besser war das Ergebnis des Nutzfahrzeug-Herstellers MAN, zu dem ein Komponentenwerk und ein Ersatzteillager in Salzgitter gehören. Die Verkäufe stiegen um 9,2 Prozent auf 13.700.

Der Prozentkönig im März war aber die schwedische LKW- und Bus-Tochter Scania. Sie wuchs um 13,9 Prozent, lieferte 9500 Fahrzeuge aus.

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