Salzgitter. Das neue Urlaubsgeld kann in bis zu fünf freie Tage umgewandelt werden.

Im fünften Anlauf gelang den Tarifparteien der westdeutschen Stahlindustrie in der Nacht zu Sonntag der Kompromiss. Die 72.000 Beschäftigten der westdeutschen Stahlindustrie, darunter auch 9000 der Salzgitter AG in unserer Region, erhalten unter anderem rückwirkend zum 1. März 3,7 Prozent mehr Geld. Mathias Wilhelm, Chef der IG Metall Salzgitter-Peine und seit 2002 in der Verhandlungskommission der Gewerkschaft, sagte unserer Zeitung: „Das war eine außergewöhnliche Tarifrunde mit einem sehr anspruchsvollen Forderungspaket. Wir haben ein gutes Ergebnis erzielt.“

Zugleich sprach er von einer neuen Ära in der Stahlindustrie, die mit dem neuen Tarifvertrag beginne. So führt der Tarifvertrag vom nächsten Jahr an eine Art Urlaubsgeld ein. Jeweils zum 31. Juli erhalten die Beschäftigten eine tarifliche Zusatzvergütung von 1000 Euro. Dieses Geld kann in bis zu fünf freie Tage umgewandelt werden. Wie viele freie Tage tatsächlich möglich sind, hängt nach Angaben der IG Metall davon ab, wie viele Anträge in einem Betrieb gestellt werden. „Wir stellen fest, dass es bei den Beschäftigten eine Werteverschiebung gibt und vielen der Faktor Zeit wichtiger wird“, begründete Wilhelm die Neuerung im Tarifvertrag.