Köln. Aufgrund sinkender Umsätze plant die Kette Vapiano, seine Expansionsstrategie zu reduzieren. Ein Ausbau des Lieferservices ist möglich.

Frisch zubereitete Pasta und ofenheiße Pizza: Dafür steht die Restaurantkette Vapiano. Das einst so erfolgreiche Konzept scheint seit einiger Zeit aber zu bröckeln. Das Kölner Unternehmen hat seit geraumer Zeit mit sinkenden Umsatzzahlen zu kämpfen.

Als Antwort auf die schwachen Geschäftszahlen plant die Restaurantkette, die Strukturen schlanker zu machen. Vorgesehen sind nach Angaben des Unternehmens effizientere Abläufe sowie eine langsamere Expansion.

Vapiano plant Änderungen auf der Menü-Karte

Der Schwerpunkt in der Auswahl von Standorten solle zukünftig auf besonders attraktive und renditeträchtige Orte liegen, teilt das Unternehmen auf seiner Website mit. In Europa würde der Fokus auf den Metropolen liegen und das bestehende Portfolio gestärkt werden. Außerdem soll das Menü abgespeckt werden, heißt es weiter in der Mitteilung.

Ziel sei unter anderem, die Wartezeiten für Gäste zu verringern. Arbeitsplätze stünden nicht im Fokus, sagte eine Sprecherin, es gehe vor allem darum, die Profitabilität wiederherzustellen. Laut Angaben des Unternehmens solle auch eine Ausweitung des Abhol- und Lieferdienstes überprüft werden.

Expansion des Unternehmens funktionierte nicht

Im Laufe des Jahres 2018 machte Vapiano erhebliche Verluste, weil die Expansion mit neuen Restaurants und Zukäufen nicht funktionierte. „Nach einem operativ sehr enttäuschenden Geschäftsjahr 2018 werden wir das Jahr 2019 nutzen, um einen strategischen Übergang zu schaffen und die Komplexität unseres Geschäftsmodells deutlich zu reduzieren“, sagte Vapiano-Chef Cornelius Everke der Mitteilung zufolge.

Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) war das Unternehmen 2018 laut den vorläufigen Kennziffern unter den eigenen Zielen geblieben. Der Umsatz liege bei rund 370 Millionen Euro und damit unter der erst im November gesenkten Spanne von 375 bis 385 Millionen Euro, gab Vapiano am Freitagabend bekannt. Das bereinigte Ebitda liege bei 29 bis 31 Millionen Euro. Geplant waren 34 bis 38 Millionen Euro.

Restaurantkette wechselte 2018 den Chef

Vapiano hatte die eigenen Prognosen für das Jahr 2018 zuerst im September 2018 und dann nochmals im November gesenkt und zuletzt den Chef ausgetauscht.

Das börsennotierte Unternehmen stellt nun alles auf den Prüfstand. Zudem würden Maßnahmen eingeleitet „zur Sicherstellung der nachhaltigen Profitabilität“. Dafür müssten „auch die Prozesse und Arbeitsabläufe innerhalb der Restaurants deutlich angepasst werden“. Zum Jahresende 2018 gehörten 231 Restaurants in 33 Ländern zu Vapiano. (tan/dpa)