Wolfsburg. . Bei Qualitätskontrollen waren Auffälligkeiten bei Dieselfahrzeugen mit einem 1,2-Liter-Motor mit aufgespieltem Software-Update verzeichnet worden.

Bei internen Qualitätskontrollen bei Volkswagen waren von Mitarbeitern Auffälligkeiten bei Dieselfahrzeugen mit einem 1,2-Liter-Motor mit aufgespieltem Software-Update verzeichnet worden. Die Wolfsburger meldeten das nach eigenen Angaben „direkt“ und „aktiv“ dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), das ein Software-Update bei diesen Autos im Abgas-Skandal angeordnet hatte. Es geht also um eine mögliche Unstimmigkeit bei nachgerüsteten Diesel-Pkw, die zuvor mit einer Betrugs-Software ausgestattet gewesen waren – um einen möglichen doppelten Betrug bei manipulierten Dieselfahrzeugen.

Stilllegung von 30.000 Fahrzeugen in Deutschland droht

Wie die „Bild am Sonntag“ berichtet, wird das KBA in dieser Woche ein Anhörungsverfahren eröffnen. Darin prüfe es, ob VW-Fahrzeugen mit 1,2-Liter-Dieselmotoren vom Type EA 189 die Typengenehmigung entzogen werden muss. VW droht demnach eine Stilllegung von allein in Deutschland 30.000 Fahrzeugen, unter anderem wäre zum Beispiel der Polo betroffen. Europaweit wären 370.000 Autos betroffen, weltweit nach Informationen unserer Zeitung 500.000 Pkw. Das KBA dürfte es laut Bericht jedoch aus Gründen der Verhältnismäßigkeit bei einem erneuten amtlichen Rückruf der Fahrzeuge belassen, hieß es weiter.

Wie ein VW-Sprecher unserer Zeitung mitteilte, hat das Bundesamt mit der Prüfung des Vorganges begonnen. Man stehe weiter im kontinuierlichen Austausch. Die Analyse werde mit Hochdruck voran getrieben. Doch: „Eine genaue Bewertung liegt bislang nicht vor.“ Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, teilte am Sonntag auch das Bundesverkehrsministerium mit, dass die Prüfung des KBA noch nicht abgeschlossen sei.

Strafanzeige bereits vorbereitet

Laut Zeitungsbericht wurde bei der Staatsanwaltschaft bereits eine Strafanzeige gegen die verantwortlichen VW-Manager vorbereitet. Volkswagen habe dem Kraftfahrtbundesamt 2016 schriftlich versichert, dass das Software-Update für die 1,2-Liter-Diesel-Motoren keine unzulässige Abschaltvorrichtung enthält.

Nach früheren Angaben eines VW-Sprechers fehlt nur noch einigen wenigen Hunderten Fahrzeugen mit 1,2-Liter-Motor ein Software-Update. Insgesamt waren in Deutschland laut VW rund 32.000 Dieselautos mit 1,2-, 1,6- und 2,0-Liter-Motoren des Typs EA189 vom angeordneten Rückruf betroffen. Bei zirka 98 Prozent dieser Fahrzeuge seien die Software-Updates bereits umgesetzt worden. Seit der Entdeckung der „Auffälligkeiten“ pausiert die Nachrüstung der Fahrzeuge allerdings.