Las Vegas. Radiowecker, Teemaschine, Vorlese-Roboter: Auf der weltgrößten Technikmesse CES haben Hersteller viele praktische Lebenshilfen gezeigt.

Die Digitalisierung schreitet rasant voran. Laut Technikexperten bringt sie die größten Veränderungen seit Erfindung der Dampfmaschine. Die weltgrößte Elektronikmesse CES in Las Vegas hat einmal mehr gezeigt, was möglich ist – und wie das Digitale Einzug in unseren Alltag hält.

• Fürs Kinderzimmer

Diese Eule kann lesen: Luka ist ein intelligenter Vorleseroboter für Kinder von zwei bis acht Jahren.
Diese Eule kann lesen: Luka ist ein intelligenter Vorleseroboter für Kinder von zwei bis acht Jahren. © reddot | reddot

Der Vorlese-Roboter „Luka“ für Kinder von zwei bis acht Jahren kann Bücher vorlesen, wenn mal kein Erwachsener Zeit hat. Die Bücher sind vorher professionell eingesprochen worden. Legt ein Kind nun „Luka“ ein Bilderbuch vor und drückt den Leseknopf, erkennt die Kamera anhand des Bildes, welche Seite von welchem Buch aufgeschlagen ist. Dann liest „Luka“ den Text vor.

Zum Marktstart sollen über 1000 deutsche Kinderbücher im System sein, teilte der Hersteller am Rande der CES mit. Ist das Buch noch nicht bekannt, können Nutzer es auch selbst einlesen. „Luka“ ist ab Sommer erhältlich. Der Preis liegt vermutlich bei etwa 200 Euro.

• Für Heimwerker

„Plott Cubit“ arbeitet mit virtuellen Realitäten – das smarte Gerät ist ein Segen vor allem für mäßig begabte Heimwerker. „Cubit“ funktioniert zusammen mit einem Smartphone und hilft dabei, Bilder, Fernseher oder Regale genau dort an die Wand zu bringen, wo es tatsächlich beabsichtigt ist. Aber das Gerät kann noch mehr: Es hilft etwa auch zu visualisieren, wie sich ein neues Möbelstück oder ein Bild in die Wohnung einfügen würde. Das Gerät vereint dazu Maßband, Zollstock und Wasserwaage mit einem Computerprogramm.

Zunächst fotografiert man mit der App die Wand, an der man Bild, TV oder Regal anbringen möchte. Dann positioniert man diese in der App an der gewünschten Stelle. Anschließend werden die Daten zu „Cubit“ geschickt. Das Gerät erkennt mithilfe zweier Laser seine Position an der Wand und leitet den Nutzer genau dorthin, wo Nagel oder Halterung in die Wand müssen. Das Gerät kostet etwa 85 Euro.

• Fürs Schlafzimmer

Lenovos „Smart Clock“.
Lenovos „Smart Clock“. © Lenovo | Lenovo

Lenovos „Smart Clock“ ist im Prinzip ein Radiowecker. Darin steckt aber der Sprachassistent von Google, sodass sich per Stimme Informationen abrufen, Songs streamen oder Termine anzeigen lassen. Videos kann das Gerät per Google Cast an vernetzte Bildschirme schicken. Auch Routinen lassen sich festlegen. Mit dem Kommando „Gute Nacht!“ schaltet die Uhr dann etwa das Licht aus, die Alarmanlage an und spielt Musik zum Einschlafen.

Weil das Gerät im Schlafzimmer stehen soll, gibt es keine Kamera und auch das Mikro lässt sich abschalten. Ein USB-Anschluss auf der Rückseite lädt Smartphones. Die „Smart Clock“ von Lenovo soll im Frühling für 80 US-Dollar – rund 72 Euro – zu haben sein.

• Für Schmuckfans

„Motiv“ ist ein smarter Ring, der einerseits als Fitnesstracker Puls, Schritte oder Schlafdauer misst, gleichzeitig aber auch als Schlüssel für eine Zwei-Faktor-Authentisierung dienen soll. Der Herzschlag soll künftig so genau gemessen werden, dass er wie ein Fingerabdruck zu lesen ist. Die Technik soll ausreichen, um Identitäten zu überprüfen. Ist die Identität bestätigt, kann der Ring laut Herstellerangaben via Nahfeld-Funk mit Terminals kommunizieren, um Bezahlvorgänge zu autorisieren. In der zweiten Jahreshälfte könnte „Motiv“ in dieser Form erhältlich sein, zum Preis von etwa 110 Euro.

• Für Teetrinker

Die smarte Teemaschine weiß, welcher Tee zu welcher Zeit am besten passt.
Die smarte Teemaschine weiß, welcher Tee zu welcher Zeit am besten passt. © Jan Mölleken | Jan Mölleken

„Lify“ ist eine smarte Kräutertee-Maschine. Über eine App gibt man an, wie man sich fühlt, ob etwa der Hals kratzt, man gestresst oder entspannt ist. Anschließend schlägt die App eine passende Teemischung vor. Dann dürfen Wassertemperatur, -menge und Ziehzeit eingestellt werden – oder man folgt den Empfehlungen der App. Der Tee selbst kommt in Form von Tee-Pads, die in die smarte Teemaschine eingelegt werden.

Das Gerät soll im April auf den Markt kommen und voraussichtlich etwa 250 Dollar kosten. Der Euro-Preis werde vermutlich entsprechend sein, hieß es. Eine Tasse Tee kostet dann zwischen 40 und 80 Euro-Cent.

• Für Medikamente

Viele ältere Menschen haben Probleme damit, ihre Medikamente richtig einzunehmen: Die Pillenbox „Elliegrid“ könnte hier Abhilfe schaffen. Bei „Elliegrid“ wird jedes Fach mit einer Art der verschriebenen Tabletten befüllt. In der dazugehörigen App wird einmalig festgelegt, wann welche Tablette genommen werden muss. Leuchtdioden auf dem Deckel zeigen anschließend an, welche Tabletten in welcher Zahl zum jeweiligen Zeitpunkt eingenommen werden müssen. Verbraucher können den Lichtsignalen folgen. „Elliegrid“ ist derzeit in den USA für rund 120 Dollar erhältlich. Ein Verkauf in Europa ist Herstellerangaben zufolge in absehbarer Zeit aber denkbar.

• Für Radfahrer

Nie wieder den Fahrradschlüssel vergessen: „BenjiLock“ öffnet sich per Fingerabdruck. Bis zu zehn unterschiedliche Abdrücke sind im Schloss speicherbar, für den Notfall gibt es aber auch einen Schlüssel. Der Akku hält mindestens ein halbes Jahr und wird danach per Mikro-USB wieder aufgeladen.

Im April soll eine wasserdichte Version von „BenjiLock“ auf den Markt kommen. Der Preis dürfte etwa bei 70 bis 80 Dollar liegen. Die Schönwettervariante kostet 69 Dollar und ist via Internet auch nach Deutschland bestellbar.