New York. Das französische Modelabel Chanel verzichtet künftig auf Leder von exotischen Tieren und Pelze. Auch deshalb, weil Kunden das wollen.

Eine Tasche aus Krokodilleder, Schuhe aus Schlangenhaut, eine Jacke aus xxx. Damit soll beim Luxuslabel Chanel nun Schluss sein. In Zukunft will der französische Modekonzern bei der Produktion auf Pelz und Leder von exotischen Tieren verzichten.

Stattdessen wolle man nur noch Haut von Tieren benutzen, die aus der Lebensmittelindustrie als Abfallprodukte kommen. Das sagte der Präsident der Chanel-Modesparte, Bruno Pavlovsky, dem „Handelsblatt“ in New York. Pelz soll es demnach ab Mai überhaupt nicht mehr in den Kollektionen geben.

Chanel setzt auf ethische Standards

Der Grund für den Verzicht: Kundenwünsche und ethische Standards des Unternehmens. Es sei schlicht schwierig, die Herkunft von etwa Krokodilen, Eidechsen, Schlangen und Stachelrochen sicherzustellen. Aber nur das würde den ethischen Standards des Hauses entsprechen.

Zudem wollen laut Pavlovsky immer mehr Kunden wissen, woher die Materialien stammen und wie die Tiere gehalten werden. „Es geht alles um die Rückverfolgbarkeit“, sagte er dem „Handelsblatt“.

Im Konzern habe man einige Monate über die neue Strategie nachgedacht. Und man denkt auch an ganz neue Wege für die Zukunft: Biotech-Leder könnte auch eine Alternative sein, sagte Pavlovsky. Das aber werde wohl noch dauern. „Das wird nicht in der nahen Zukunft geschehen.“

In den vergangenen Jahren hatten weitere große Modemarken den Verzicht auf Pelz verkündet – so unter anderem Armani. Im vergangenen Jahr hieß es: Luxusmarke Gucci verzichtet künftig auf Pelz-Produkte. Zuvor hatte die Marke relativ viel Pelz im Angebot: Selbst Hausschuhe waren mit Tierfell gefüttert. Andere Marken wie etwa Fendi setzen in ihren aktuellen Kollektionen weiterhin auf die umstrittenen Materialen. (sdo/ac/dpa)