Wolfsburg. Volkswagen bleibt der größte Autobauer der Welt. Zwar konnte sich die Konkurrenz steigern, doch VW lieferte noch mehr Fahrzeuge aus.

Die aktuelle Verkaufsbilanz von Volkswagen liest sich, als hätte es die Dieselaffäre nie gegeben. Insgesamt habe das Unternehmen nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr insgesamt 10,74 Million Fahrzeuge verkauft. Damit ist VW zum zweiten Mal in Folge weltgrößter Autobauer.

Um 4,3 Prozent konnte der Konzern seinen Absatz steigern, wie das Unternehmen am Mittwoch in Wolfsburg mitteilte. 2016 hatte Volkswagen einschließlich der beiden Lkw-Töchter MAN und Scania weltweit 10,3 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert. Allein im vergangenen Dezember steigerte der Konzern die Auslieferungen um 8,5 Prozent auf knapp eine Million Stück.

Stärkster Zuwachs in Südamerika

„Wir sind dankbar für das Vertrauen unserer Kunden, das in diesen Zahlen zum Ausdruck kommt“, sagte VW-Konzernchef Matthias Müller. Mehr Fahrzeuge setzte VW im vergangenen Jahr mit seinen zwölf Marken vor allem in Osteuropa, China und in den USA ab. Den stärksten Zuwachs verzeichnete VW mit plus 23,7 Prozent in Südamerika.

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Auf der Detroiter Automesse (USA) stellt Mercedes die neue G-Klasse vor. Unterstützt wird der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche (l.) dabei von Arnold Schwarzenegger.
Auf der Detroiter Automesse (USA) stellt Mercedes die neue G-Klasse vor. Unterstützt wird der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche (l.) dabei von Arnold Schwarzenegger. © dpa | Boris Roessler
Ganz in Cowboy-Manier stoßen Zetsche und Schwarzenegger mit einem Schnaps auf das neue Modell an. Die G-Klasse von Mercedes zählt zu den teuersten Geländewagen auf dem Automarkt.
Ganz in Cowboy-Manier stoßen Zetsche und Schwarzenegger mit einem Schnaps auf das neue Modell an. Die G-Klasse von Mercedes zählt zu den teuersten Geländewagen auf dem Automarkt. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Mit dem Jetta bringt Volkswagen eine Neuauflage seines Klassikers heraus. Gäste der Messe fotografieren das neue Modell.
Mit dem Jetta bringt Volkswagen eine Neuauflage seines Klassikers heraus. Gäste der Messe fotografieren das neue Modell. © REUTERS | BRENDAN MCDERMID
Ein Jubiläum feiert auch der „Bullitt“ von Ford: Molly McQueen, Enkelin von Schauspieler Steve McQueen, präsentiert die Sonderedition des Mustangs, der nach dem gleichnahmigen Filmklassiker benannt wurde.
Ein Jubiläum feiert auch der „Bullitt“ von Ford: Molly McQueen, Enkelin von Schauspieler Steve McQueen, präsentiert die Sonderedition des Mustangs, der nach dem gleichnahmigen Filmklassiker benannt wurde. © REUTERS | BRENDAN MCDERMID
Anklang findet auch der 2019 Ford Edge ST, der auf der Messe gezeigt wird.
Anklang findet auch der 2019 Ford Edge ST, der auf der Messe gezeigt wird. © REUTERS | BRENDAN MCDERMID
Herbert Diess, Markenvorstand von Volkswagen, präsentiert bei der North American International Auto Show den VW I.D. Buzz. Das Unternehmen ist auf großer Mission: Es will das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen.
Herbert Diess, Markenvorstand von Volkswagen, präsentiert bei der North American International Auto Show den VW I.D. Buzz. Das Unternehmen ist auf großer Mission: Es will das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen. © dpa | Uli Deck
BMW ist ebenfalls auf der Automesse vertreten und stellt den neuen BMW 5er vor.
BMW ist ebenfalls auf der Automesse vertreten und stellt den neuen BMW 5er vor. © dpa | Uli Deck
Noch bis kurz vor Eröffnung der Messe tüftelten Mechaniker an der Präsentation eines Cadillacs.
Noch bis kurz vor Eröffnung der Messe tüftelten Mechaniker an der Präsentation eines Cadillacs. © REUTERS | REBECCA COOK
Ein Blick auf die Skyline in Detroit zeigt die Konzernzentrale von General Motors in der Autostadt.
Ein Blick auf die Skyline in Detroit zeigt die Konzernzentrale von General Motors in der Autostadt. © REUTERS | JONATHAN ERNST
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In Deutschland, wo die Dieselkrise den Absatz belastet hatte, konnte VW zwar im Dezember die Zahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat steigern. Im Gesamtjahr aber gab es einen leichten Rückgang. Die größten Wachstumsraten erzielten die Pkw-Marke Seat sowie die beiden Lkw- und Bus-Hersteller MAN und Scania. Die Kernmarke verkaufte im vergangenen Jahr rund 6,2 Millionen Fahrzeuge – ein Zuwachs von 4,2 Prozent.

Auch Toyota steigert sich, bleibt aber die Nummer zwei

Der japanische Rivale Toyota hatte bereits im Dezember mitgeteilt, dass er für 2017 mit einem weltweiten Absatz von 10,35 Millionen Fahrzeugen rechne. Das wäre zum Vorjahr ein Plus von zwei Prozent. Für 2018 hat sich Toyota 10,5 Millionen Auslieferungen vorgenommen.

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    Den hausgemachten Dieselskandal hat Volkswagen trotzdem nicht überwunden. Die Wiedergutmachung der millionenfachen Abgas-Manipulation kostete den Konzern bereits mehr als 25 Milliarden Euro und wird auch in diesem Jahr zu weiteren Belastungen führen. Doch abseits der Altlasten läuft das Geschäft rund. Dabei kommt dem Autobauer zugute, dass er mit zwölf Marken weltweit präsent ist und so konjunkturelle Schwankungen ausgleichen kann.

    Weltweit wächst der Automarkt um 15,4 Prozent

    Nicht nur für VW lief es 2017 gut, sondern auch für den Münchener Autobauer BMW und den Stuttgarter Daimler-Konzern. Beide deutsche Premiumhersteller schafften 2017 ebenfalls einen Rekordabsatz und dies im siebten Jahr in Folge. Insgesamt verkaufte der BMW-Konzern 2,46 Millionen Autos. Daimler kam konzernweit im vergangenen Jahr auf 2,42 Pkw – also ohne die Nutzfahrzeuge.

    Auch der französische PSA-Konzern verkaufte 2017 dank der Opel-Übernahme deutlich mehr Autos. Der weltweite Absatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15,4 Prozent auf gut 3,63 Millionen Fahrzeuge. (rtr/dpa)