Berlin. Nach seinem Freispruch im Oktober gibt es neue Vorwürfe gegen Spacey. Die britische Staatsanwaltschaft lässt sieben neue Anklagen zu.

Die britische Staatsanwaltschaft weitet ihre Anklage gegen Hollywood-Star Kevin Spacey wegen sexueller Übergriffe aus. Es sei Anklage in weiteren sieben Fällen zugelassen worden, sagte Rosemary Ainslie vom Crown Prosecution Service (CPS) am Mittwoch in London. Die Entwicklung kommt kurz nach Spaceys Freispruch in einem anderen Belästigungsprozess.

Die neuen Vorwürfe wurden demnach allesamt von einem Mann erhoben. Die mutmaßliche Tatzeit sind die Jahre zwischen 2001 und 2004. Zuvor habe die Londoner Polizei die Beweise überprüft, die sie im Rahmen ihrer Ermittlungen gesammelt hatte, sagte Ainslie. In einem der Fälle werde er angeklagt, eine Person zu "penetrierenden sexuellen Aktivitäten" genötigt zu haben.

Ende Mai war Spacey in Großbritannien bereits wegen sexueller Übergriffe gegen drei Männer zwischen 2005 und 2013 angeklagt worden. Die mutmaßlichen Taten sollen sich in London und der Grafschaft Gloucestershire in Westengland zugetragen haben. Einen Mann soll Spacey ebenfalls "ohne dessen Zustimmung zum Geschlechtsverkehr gebracht haben" Auch in einem weiteren Fall lautete die Anklage auf "penetrierende sexuelle Aktivität ohne Zustimmung".

Spacey könnte zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt werden. Der zweifache Oscar-Gewinner ("American Beauty") hatte die bis dato bekannten Vorwürfe im Juli vor Gericht zurückgewiesen.

Kevin Spacey: Freispruch im Oktober in weiterem Prozess

In einem anderem Fall vor Gericht erzielte der 63-Jährige jüngst einen Erfolg: Eine US-Jury sprach ihn im Oktober in New York einstimmig vom Vorwurf des sexuellen Übergriffs mit Körperverletzung auf den Schauspieler Anthony Rapp frei.

Die 2017 im Zuge der MeToo-Debatte erstmals mit Nachdruck öffentlich gemachten Vorwürfe von Rapp hatten die Anschuldigungen gegen den Hollywood-Schauspieler erst ins Rollen gebracht. Immer wieder meldeten sich weitere mutmaßliche Betroffene, Spaceys damals erfolgreiche Karriere geriet erstmals ins Wanken.

Die Entscheidung der Jury in New York biete einen Ausblick darauf, wie es mit den Vorwürfen gegen Spacey insgesamt weitergehen werde, hatte Spaceys Verteidigerin Jennifer Keller nach dem Freispruch im Oktober gesagt. Nun steht die nächste Runde offenbar kurz bevor. (dpa/reba)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.