Washington. Die Ermittlungen zum dem Helikopter-Absturz, bei dem Basketball-Legende Kobe Bryant starb, stehen am Anfang. Die ersten Erkenntnisse.
Der Helikopter-Absturz bei Los Angeles mit neun Toten, darunter Basketball-Star Kobe Bryant (41) und seine 13-jährige Tochter Gianna, geht möglicherweise auch auf mangelnde technische Ausstattung des Fluggeräts zurück: Es fehlte ein Kollisionswarner.
Wie Jennifer Homendy, Vorstandsmitglied der US-Transportsicherheitsbehörde (NTSB) am Dienstag vor Journalisten sagte, war der Unglückshubschrauber vom Typ Sikorsky S-76 (Baujahr 1991) nicht mit einem sogenannten „terrain awareness and warning system” (TAWS) ausgestattet. Die Technik soll verhindern, dass Piloten wegen Sichtproblemen durch Wolken oder Nebel zu nah an Bodenkontakt geraten.
Kobe Bryant starb bei Absturz: Helikopter ohne spezielles Warngerät
Laut NTSB war die Flugaufsichtsbehörde FAA mehrfach aufgefordert worden, den Einbau von TAWS-Systemen auch für ältere Helikopter zur Pflicht zu machen, die mehr als sechs Personen transportieren, habe dies aber nicht getan. Die FAA bestreitet das.
Im Fall des Absturzes am Sonntag, der wegen der globalen Bekanntheit Bryants weiter großes Medieninteresse und Betroffenheit auslöst, herrschten jene widrigen Wetterbedingungen, in denen ein Kollisionswarngerät hätte hilfreich sein können, sagten Flug-Experten der „Los Angeles Times“.
TAWS-Systeme, die einem Piloten zehn Sekunden vor einer potenziellen Kollision einen Warnton senden, kosten nach Branchen-Angaben 25.000 bis 40.000 Dollar.
Erster Bericht über mögliche Absturz-Ursache in zehn Tagen
Wie Homendy weiter berichtete, hatte der Unglücks-Pilot Ara Zobayan, der mit 8200 Flugstunden als sehr erfahren galt, versucht, aus einer Wolkenschicht herauszufliegen. Danach verlor der Helikopter aus noch ungeklärter Ursache rasend schnell Höhe (600 Meter pro Minute) und zerschellte in einem gebirgigen Gelände nordwestlich von Los Angeles.
Die NTSB kündigte an, in rund zehn Tagen einen vorläufigen Bericht über den tödlichen Unfall vorzulegen. Exaktere Angaben sollen in zwölf bis 18 Monaten folgen.