Berlin. Milka hat eine neue Idee zur Vermarktung ihrer Schokolade gehabt. Allerdings: Die Kuh-Motive auf fünf Sorten verärgern Tierschützer.

  • Milka setzt auf seinen neuen Verpackungen auf Gesichter von echten Kühen – statt der bekannten lila Kuh
  • Die Begründung des Konzerns sorgt in den sozialen Netzwerken für Diskussionen
  • Der Slogan der Kampagne: „Entdecke die echten Kühe von Milka“

Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit sind inzwischen ein hohes Gut bei der Vermarktung von Lebensmitteln. Wer bewusst einkauft, schätzt einen Bezug zum Produkt – das hat sich wohl auch Milka gedacht. Und beschlossen, für einige Sorten mit einer neuen Verpackung das Interesse der Kunden neu zu entfachen.

Konkret werden in der nächsten Zeit fünf Sorten in vielen Geschäften auftauchen, auf denen statt der bekannten lila-farbenen Kuh echte Tiere zu sehen sind, die die entsprechenden Sorten „präsentieren“. So schaut einem von der Sorte „Alpenmilch“ etwa Gerda an. In der Verpackung gibt es dann noch Informationen zu ihrer Rasse, Charaktereigenschaften, ihrer Herkunft und so weiter.

Milka verbannt die legendäre lila Kuh

Auf den Verpackungen sind folgende Kühe zu sehen:

  • Gerda auf der Alpenmilch
  • Katja guckt von der Sorte Kuhflecken
  • Lola steht auf „Luflée“
  • Marisa präsentiert Noisette
  • Moocha liefert „Ganze Haselnüsse“

Die Aktion nennt sich laut der Website des Herstellers: „Entdecke die echten Kühe von Milka“. Verbunden ist sie mit einem Gewinnspiel, auf der Seite dazu steht Gerda auf einer hübschen grünen Wiese.

Milka: Die neuen Sorten mit echten Kühen.
Milka: Die neuen Sorten mit echten Kühen. © Screenshot | Milka.de

Milka stellt Kühe vor – sofort Kritik an „Augenwischerei“

„W&V“, ein Portal für Marketing-News, zitiert die US-Firma Mondelēz, die hinter Milka steckt; man wolle diesen Kühen eine besondere Plattform bieten, da es unter anderem ihnen zu verdanken sei, dass die Schokolade von Milka so zart sei, heißt es.

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Die Intention des Konzers geht allerdings teilweise nach hinten los, was die Kommentare beim Instagram-Profil „Neu im Laden“ belegen, wo die Tafel mit Gerda im Geschäft zu sehen ist. Tenor: Als würde sich irgendwer bei Milka oder Mondelēz um die einzelne Kuh scheren. Massentierhaltung für ein Massenprodukt.

Hier einige Kommentare von Nutzern:

  • „Zeigt nur wie dumm und verblendet die Menschen teilweise noch sind. Freuen sich über Bilder von Fake-Kühen“, schreibt Nutzerin _katinka_von_der_ostsee_.
  • Ein anderer Nutzer schreibt: „Man muss nun wirklich nicht vegan leben, um das makaber zu finden“, beklagt braintastic_food.
  • mutiges.mugel schreibt: „Zynisch und geschmacklos. Und mal wieder Augenwischerei. Als wären die Lieferanten romantische Bauernbetriebe mit 5 Kühen, die alle liebevolle Namen besitzen.“

Allerdings finden viele auch, man müsse das jetzt nicht zu ernst nehmen, die Konsumenten wüssten ja wohl, was Sache sei. Laut „W&V“ plant Milka für Anfang 2020 eine umfangreiche Werbemaßnahme, um die Kuh-Tafeln an die Kunden zu bringen.

Milka-Pläne wurden Ende November öffentlich

Bekannt wurde der Plan für die Limited Edition von Milka bereits Ende November, nun tauchen sie auch in den Geschäften auf. Im Sommer hatte sich die Firma Feinde gemacht, weil sie für einen Werbespot „keine Dicken und Rothaarigen“ wollte. (ses)