Rom. Der Planpinceux-Gletscher ist stark gefährdet und droht abzurutschen. Diese Bedrohung ist eine der vielen Folgen des Klimawandels.

Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf den höchsten Berg Europas: Wegen steigender Temperaturen drohen Teile des Planpinceux-Gletschers auf der italienischen Seite des Mont Blanc abzurutschen. Italienische Medien berichteten am Mittwoch über Einbrüche begleitet von einem Donnern.

„Die Nachricht von einem Gletscher auf italienischer Seite des Mont Blancs (...), der einzubrechen droht, ist ein Alarm, der uns nicht unbekümmert lassen darf, (...) er sollte uns alle aufrütteln“, sagte Premierminister Giuseppe Conte bei der UN-Vollversammlung in New York am Dienstag (Ortszeit).

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    Gletscher am Mont Blanc bewegt sich pro Tag rund 35 Zentimeter

    An dem Gletscher soll nun ein Radar zur Überwachung angebracht werden. Dabei soll mit Fotos die Bewegung der Eismassen beobachtet werden. Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, könnten rund 250.000 Kubikmeter Eis abbrechen.

    Der Gletscher bewege sich pro Tag rund 35 Zentimeter, sagte der Experte Fabrizio Troilo von der Bergorganisation Fondazione Montagna Sicura der Zeitung „La Stampa“. „Die Dynamik der letzten Tage hat den Alarm über ein bevorstehendes Risiko ausgelöst. Die Hoffnung ist, dass kältere Temperaturen das Abrutschen verlangsamen.“

    Forscher: Eisschmelze „ohne Zweifel“ eine Folge der globalen Erwärmung

    Der Grund dafür, dass Eismassen in den Alpen in Gefahr sind, seien „ohne irgendeinen Zweifel“ die steigenden Temperaturen, sagte der Gletscherforscher Renato Colucci vom Istituto di Scienze Marine del Consiglio Nazionale delle Ricerche der Nachrichtenagentur Adnkronos.

    Der Mont Blanc ist mit 4810 Metern der höchste Berg der Alpen und steht auf der Grenze zwischen Frankreich und Italien. Die Region ist bei Touristen außerordentlich beliebt.

    Laut einem aktuellen Bericht des Weltklimarats IPCC schmelzen die Eismassen auf der Erde rapide. Die beiden Eisschilde Grönland und Antarktis verlieren immer schneller an Masse. Island hatte vor Kurzem einen Gletscher für tot erklärt. Die Regierung hielt eine offizielle Trauerfeier für den „Okjokull“ ab. (mbr/dpa)