Quezon City. Auf den Philippinen hat erneut die Erde heftig gebebt. Bei dem Erdbeben kamen sogar Hochhäuser ins Wanken und andere Häuser stürzten ein.
Nach einem Erdbeben der Stärke 6,1 im Norden der Philippinen sind mindestens 15 Menschen gestorben. Weitere 24 Menschen wurden nach offiziellen am Dienstag noch vermisst. Mindestens 50 Menschen waren verletzt worden, wie es am Montag hieß. Das Epizentrum des Bebens lag in der Stadt Castillejos in der Provinz Zambales, wie die Erdbebenwarte Phivolcs in Quezon City mitteilte.
Am stärksten waren die Erdstöße aber in den benachbarten Provinzen Pampanga und Bulacan sowie in der Hauptstadt Manila zu spüren. Laut dem Phivolcs-Direktor Renato Solidum wurde keine Tsunami-Warnung erwartet. Er rief die Menschen jedoch wegen möglicher Nachbeben zur Vorsicht auf.
Erdbeben auf den Philippinen: Einstürzende Häuser begruben Menschen
Ein Mädchen und seine Großmutter starben beim Einsturz einer Mauer in der 160.000-Einwohner Stadt Lubao nördlich der Hauptstadt Manila, wie die Provinzgouverneurin von Pampanga, Lilia Pineda, mitteilte.
Zwei weitere Menschen seien ums Leben gekommen, als ein vierstöckiges Gebäude in der nahen Stadt Porac einstürzte, sagte Angie Blanco von der Katastrophenschutzbehörde der Provinz. Im Erdgeschoss des Gebäudes habe sich ein Supermarkt befunden, hieß es. Die anderen beiden Todesopfer seien bei Einstürzen in ihren Häusern umgekommen, sagte Blanco weiter.
Castillejos: Menschen rannten in Panik auf die Straßen
In der 124.000-Einwohner-Stadt Porac wurden laut Blanco 30 Verletzte aus den Trümmern geborgen. Sie werden im Krankenhaus behandelt. In verschiedenen Teilen Pampangas seien 20 weitere Menschen in ihren Häusern verletzt worden. In Castillejos mit seinen knapp 65.000 Einwohnern rannten Menschen in Panik auf die Straßen, wie lokale Medien berichteten.
Einige Gebäude stürzten ein. Entlang einer Hauptverkehrsstraße wurden demnach Risse und Steinschläge beobachtet. Auch der Flughafen Clark International, rund 90 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Manila sei beschädigt worden.
Manila: Pool auf Dachterrasse verliert Wasser
In Manila gerieten Hochhäuser durch das Erdbeben stark ins Wanken. Augenzeugen berichteten dies vor allem über die Anchor Skysuites, einen Hochhaus-Komplex in der Hauptstadt der Philippinen. Ein Video auf Twitter zeigt wohl, wie das Wasser aus dem Pool auf der Dachterrasse des Gebäudes durch die Bewegung überläuft. Wassermassen stürzten dadurch in die Tiefe.
Philippinen häufig von Erdbeben betroffen
In der Großregion Metro Manila um die philippinische Hauptstadt herum flohen Menschen laut Berichten aus Büros und Geschäftsgebäuden. Der Betrieb der Schwebebahn im Großraum Manila wurde nach Angaben des technischen Leiters Michael Capati aus Sicherheitsgründen vorerst eingestellt.
Die Philippinen befinden sich auf dem Pazifischen Feuerring, wo sich rund 90 Prozent aller Erdbeben weltweit ereignen. Erst Ende 2018 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,9 den Süden der Philippinen. Bei darauffolgenden Unwettern starben 122 Menschen auf den Philippinen.
Das letzte große Beben mit einer Stärke von 7,1 hatte im Oktober 2013 mehr als 220 Menschen das Leben gekostet. Im Juli 1990 starben mehr als 2400 Menschen bei einem Beben der Stärke 7,8 auf der nördlichen Insel Luzon. (dpa/cho)