Kathmandu. Drama am Himalaya: Bei einem Schneesturm kamen neun Bergsteiger ums Leben. Sie wurden in ihrem Lager von einem Unwetter überrascht.

Vermutlich alle neun Mitglieder einer Himalaya-Expedition sind bei einem Schneesturm im Westen Nepals ums Leben gekommen. Ein Rettungsteam fand sieben Leichen am 7193 Meter hohen Berg Gurja, wie ein Polizeisprecher am Samstag sagte.

Von zwei weiteren Mitgliedern der Gruppe fehle noch jede Spur, so die Polizei. Das Außenministerium in Südkorea teilte dagegen mit, alle neun Mitglieder der Expedition einschließlich fünf südkoreanischer Bergsteiger seien tot.

Die fünf Bergsteiger aus Südkorea und ihre vier nepalesischen Bergführer hatten am Gurja in 3500 Meter Höhe ihre Camp aufgeschlagen, um für den Aufstieg auf besseres Wetter zu warten, sagte Wangchu Sherpa vom Expeditionsveranstalter. Der Schneesturm habe das Lager am Freitag aber zerstört.

Den Angaben des Außenministeriums in Seoul zufolge stürzten die Bergsteiger von einer Klippe in den Tod. Die schlechten Wetterbedingungen erschwerten die Bergung der Leichen, die von einem kleinen Hubschrauber aus gesichtet worden sein.

Bergsteiger-Star unter den Opfern

Zu den Bergsteigern aus Südkorea soll nach Angaben des Touranbieters auch ein besonders erfahrener gehört haben – der erste seines Landes, der 14 Gipfel von mehr als 8000 Metern Höhe erklommen hatte.

Der Gurja liegt in der Nähe des siebthöchsten Berges der Welt, dem 8167 Meter hohen Dhaulagiri. Die Bergsteigersaison geht in Nepal von April bis Mai, dann ist das Wetter am günstigsten. Bergsteiger versuchen trotz des höheren Risikos aber auch, in der Herbstsaison von September bis Oktober die Gipfel des Himalaya zu erklimmen. (dpa)

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