Aachen/Trier. Mit starkem Hagel und Blitzen ist ein Unwetter in der Nacht zum Montag über Teile Deutschlands gezogen. Viele Häuser wurden beschädigt.

Heftige Unwetter haben die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen in der Nacht zu Montag in Atem gehalten. In Aachen mussten die Beamten ab dem späten Sonntagabend zu zahlreichen Einsatzorten ausrücken. Ein Polizeisprecher sprach am Morgen von vielen überschwemmten Straßen, vollgelaufenen Kellern und durch starken Wind und Hagel beschädigte Dächer.

Allein während des etwa 70 Minuten lang andauernden Unwetters gingen bei der Polizei in Aachen 320 Notrufe ein. Bis zum frühen Morgen waren die Einsatzkräfte zu insgesamt 260 Einsätzen ausgerückt. Menschen sind nach ersten Erkenntnissen der Behörden nicht zu Schaden gekommen.

Unwetter zog aus Westeuropa über Deutschland

In Stolberg bei Aachen musste der Europa-Tunnel (Landstraße 238) gesperrt werden. „Da steht komplett das Wasser drin“, sagte der Sprecher. Es sammelte sich etwa 80 Zentimeter hoch. Die Polizei rechnete damit, dass der Tunnel frühesten am Montagmorgen freigegeben werde. Schlamm machte andere Straßen unbefahrbar.

Heftiges Unwetter in Nordrhein-Westfalen

Feuerwehrleute im Einsatz auf einer überfluteten Straße in Aachen: Ein schweres Unwetter ist in der Nacht zum Montag über Teile von Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen hinweggefegt.
Feuerwehrleute im Einsatz auf einer überfluteten Straße in Aachen: Ein schweres Unwetter ist in der Nacht zum Montag über Teile von Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen hinweggefegt. © dpa | Ralf Roeger
In Aachen wurden Einsatzkräfte zu überschwemmten Straßen, vollgelaufenen Kellern und von Hagel und Wind beschädigten Dächern gerufen.
In Aachen wurden Einsatzkräfte zu überschwemmten Straßen, vollgelaufenen Kellern und von Hagel und Wind beschädigten Dächern gerufen. © dpa | Ralf Roeger
Während des etwa 70 Minuten lang andauernden Unwetters gingen bei der Polizei in Aachen 320 Notrufe ein.
Während des etwa 70 Minuten lang andauernden Unwetters gingen bei der Polizei in Aachen 320 Notrufe ein. © dpa | Ralf Roeger
Das Unwetter war wie ein Sommergewitter aus Südfrankreich, Luxemburg und Belgien über Teile Deutschlands gezogen.
Das Unwetter war wie ein Sommergewitter aus Südfrankreich, Luxemburg und Belgien über Teile Deutschlands gezogen. © dpa | Ralf Roeger
Polizisten sicherten eine überflutete Straße in Aachen.
Polizisten sicherten eine überflutete Straße in Aachen. © dpa | Ralf Roeger
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Das Unwetter war wie ein Sommergewitter aus Südfrankreich, Luxemburg und Belgien hergezogen. Hagel und Starkregen seien auch das, „was im Sommer typischerweise die Gewitter ausmacht“, sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Seit dem späten Sonntagabend hatte es auch Feuerwehreinsätze im nördlichen Rheinland-Pfalz gegeben. Ein Polizeisprecher in Trier sagte, das Unwetter ziehe „einmal quer über die Eifel“.

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    Auch am Niederrhein im Westen Nordrhein-Westfalens gab es Einsätze von Polizei und Rettungskräften. Ein paar Bäume seien auf Straßen gestürzt, sagte ein Sprecher der Polizei im Kreis Viersen. Ansonsten sei das Unwetter dort eher „glimpflich“ verlaufen. In Düsseldorf war die Rede von „sechs bis sieben Sturmalarmen“.

    Blitzeinschläge in Niedersachsen

    In der Nacht zum Montag sind Gewitter und örtlich Unwetter auch über Niedersachsen gezogen. In Haren (Ems) und Aurich rückte die Feuerwehr wegen Bränden nach Blitzeinschlägen aus. In Haren verursachte ein Blitz einen Schwelbrand in einem Einfamilienhaus. Die Feuerwehr konnte den Brand rasch löschen, verletzt wurde niemand.

    Auch in Aurich schlug in einem Gebäude ein Blitz ein. Im Dachstuhl entwickelte sich ein kleinerer Brand, der von den Einsatzkräften gelöscht wurde. In dem Gebäude hielt sich niemand auf. Besonders der Westen Niedersachsens war von starkem Regen und Hagel betroffen, die Sturmböen erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 75 Kilometern pro Stunde. (dpa)