Braunschweig. Zweimal pro Jahr wird die Uhrumstellung diskutiert. Das EU-Parlament evaluiert Vor- und Nachteile. Eine Abschaffung ist nicht in Sicht.

Die Stunde, die den Menschen in Europa im Oktober „geschenkt“ wurde, wird an diesem Wochenende wieder abgezogen. In der Nacht zum Sonntag werden die Uhren in Deutschland auf Sommerzeit umgestellt – von 2 Uhr auf 3 Uhr. Das gilt für Deutschland seit 1980 und ist in allen EU-Mitgliedsstaaten einheitlich geregelt.

Für die offizielle Zeit in Deutschland zuständig ist die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Sie realisiert, dass über einen Langwellensender mit Namen DCF77 in Mainflingen bei Frankfurt/Main Funkuhren, Bahnhofsuhren und viele Uhren der Industrie mit der gesetzlichen Zeit versorgt werden.

Mehrheit der Deutschen lehnt Uhrumstellung ab

Zumindest vorerst soll das auch so bleiben. Auch wenn im Februar das EU-Parlament im Dauerstreit um die Umstellung zwischen Sommer- und sogenannter Winterzeit Druck gemacht hat. Die Abgeordneten forderten die EU-Kommission dazu auf, Vor- und Nachteile der Zeitumstellung neu zu evaluieren und die Regelung gegebenenfalls abzuschaffen.

Nun liegt der Ball bei der EU-Kommission. Dass die Prüfung allerdings ganz neue Aspekte bringt, darf bezweifelt werden.

In unzähligen Studien wurden Mini-Jetlags, Unfälle wegen Übermüdung und Umstellungsprobleme bei Kühen rauf und runter diskutiert. Ob es die gewünschte Energieersparnis gibt, ist umstritten.

Und Umfragen ergeben regelmäßig, dass die Umstellung für viele Bürger ein Ärgernis ist. Zuletzt sprachen sich 73 Prozent der Befragten in einer repräsentativen Studie des Forsa-Instituts im Auftrag der DAK-Gesundheit dagegen aus.

Diese 5 Tipps helfen bei der Zeitumstellung

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    Debatte flammt jedes Jahr auf

    Sicher ist, dass am letzten Sonntag im Oktober die Sommerzeit wieder endet und die Uhren zurück auf die Normalzeit gestellt werden. Das passiert dann aber ganz sicher nicht ohne Diskussion. (dpa)