Hamburg. Als der Regisseur Woddy Allen mit seiner New Orleans Jazzband in Hamburg spielte, stürmten Frauen schreiend und barbusig die Bühne.

Eklat beim Konzert von Woody Allen in der Elbphilharmonie: Am Dienstagabend haben zwei Aktivistinnen der Frauenrechtsgruppe Femen das Konzert des weltberühmten Regisseurs und seiner New Orleans Jazzband gestört.

Die jungen Frauen stürmten schreiend und mit auf dem nackten Oberkörper geschriebenen Parolen auf die Bühne. Allen, der mit Filmen wie „Der Stadtneurotiker“ und in jüngerer Zeit „Midnight in Paris“ zahlreiche Preise eingeheimst hat, saß indes regungslos vor dem Publikum. Wenig später wurden die Aktivistinnen von der Bühne gezerrt.

Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs

Hintergrund ihrer kritischen Aktion sei der jahrelange Streit um die Frage, ob Woody Allen 1992 während seiner Ehe mit Schauspielerin Mia Farrow deren damals siebenjährige Adoptivtochter Dylan sexuell missbraucht hat. Ein Gericht bestätigte die Vorwürfe nicht, kam aber in einem Sorgerechtsstreit zu dem Schluss, dass Allen ein „ungeeigneter, verantwortungsloser und selbstverliebter Vater“ sei.

Bis heute halten sich die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs und der Pädophilie in der öffentlichen Wahrnehmung hartnäckig. Insbesondere, dass Allen nur wenige Jahre später – im Alter von 61 Jahren – Farrows andere Adoptivtochter Soon-Yi Previn, die damals 27 Jahre alt war, geheiratet hat, bestärkt in den Augen von Kritikern den Verdacht gegen den Regisseur.

In einem bei dem Konzert verteilten Handzettel erklären die Aktivistinnen ihre Aktion und betonen, sie sei nicht geschehen, „um Ihnen den Abend zu verderben, sondern um den Opfern von sexueller Gewalt eine Stimme zu verleihen.“ (ras/hot )

Dieser Text erschien zunächst auf www.abendblatt.de