Berlin. Wechseljahre, Altersflecken oder Inkontinenz – das sind nicht nur Themen für ältere Menschen. Warum auch Jüngere damit zu tun haben.

Spätestens seit Kate Winslet vor ein paar Jahren locker-flockig in einer Talkshow über ihre Blasenschwäche sprach, weiß man, dass nicht nur Leute ab 60 Jahren betroffen sind. „Es ist erstaunlich“, sagte die Schauspielerin, „zweimal niesen, und alles ist gut. Dreimal – und das Spiel ist aus.“

Tatsächlich sind elf Prozent der 25- bis 39-jährigen Frauen betroffen. Häufig handelt es sich dabei um Sportlerinnen, die ihren Beckenboden in jungen Jahren mit Trampolinspringen, Basketball oder Volleyball überbelastet haben. Aber auch Schwangerschaften und Geburten (wie bei Kate Winslet) können zu Inkontinenz führen, weil das Gewebe erschlafft oder verletzt wird. Dammschnitt und Saugglocke erhöhen das Risiko zusätzlich. „Ein Kaiserschnitt senkt die Gefahr hingegen“, sagt Christian Dannecker, Leiter der Geburtshilfe am Universitätsklinikum Augsburg.

Mit gezielten Übungen lässt sich der Beckenboden aber wieder stärken, etwa indem man mit leicht rundem Rücken den Unterleib so anspannt, als ob man den After einziehen wollte. Auch manche Sportarten (Reiten!) fördern die Muskulatur. Wenn auch das nichts nützt, kann man Blasenschwäche medikamentös oder durch eine OP beheben, bei der ein Band unter die Harnröhre gelegt wird, um sie zu stabilisieren.