Berlin. Ein Update für Google-Geräte kann die Bluetooth-Verbindung zwischen Diabetes-Messgeräten und Warnapp stören. Das kann gefährlich werden.

Es geht ganz schnell. Im Auto, auf dem Fahrrad oder beim Schwimmen kann ein Absinken des Blutzuckerspiegels für Diabetiker zu einer lebensgefährlichen Situation führen. Viele von ihnen kontrollieren deshalb ihren Blutzuckerspiegel mittlerweile digital. Ein Chip im Oberarm oder andere digitale Messgeräte können den Glucosewert in Echtzeit an eine App auf dem Smartphone übermitteln.

Bei einem zu niedrigen oder zu hohen Wert gibt die Technik Alarm. Dieses Vertrauen in die digitale Hilfe kann für Diabetiker durch ein neues Android-Update gefährlich werden. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, könnte genau diese Warnmeldung nach der Aktualisierung ausbleiben.

Seit dem Update auf das Android-Betriebssystem 13 aus dem August 2022 ist die Bluetooth-Verbindung zwischen dem Telefon und anderen Geräten immer wieder gestört. Doch genau die benötigt das Messgerät, um die Daten an das Smartphone zu schicken und gegebenenfalls Alarm zu schlagen.

Das Problem ist bereits seit letztem August bekannt

Nach Recherchen des BR ist Google-Mitarbeitern das Problem bereits seit dem letzten August bekannt. Und noch immer klagen Nutzer über Probleme. Verschiedene Kommentare berichten von unangenehmen Situationen, weil die App sie bei Absinken des Blutzuckerspiegels nicht gewarnt hatte.

"Ich finde es fatal, dass der Patient durch ein Update eines Betriebssystems in eine Situation kommen kann, dass er potenziell gefährdet ist", sagte Peter Schwarz, Diabetologe und Präsident der "International Diabetes Federation, gegenüber dem BR. Wenn Patienten aber geschult seien, ihre Symptome zu erkennen, sollte es zu keinen lebensbedrohlichen Situationen kommen.

Diabetes-Warnung: Google reagiert mit Update

Wie Google gegenüber dem BR-Rechercheteam erklärt, seien die entsprechenden Probleme mit einem Update schon behoben worden. Da allerdings noch nicht alle Nutzer das Update installiert haben, könne es weiter zu den Vorfällen kommen.

Verschiedene Sensor-Hersteller empfehlen den Nutzern, Updates erst zu installieren, wenn die von den Herstellern geprüft wurden. Deshalb sollten automatische Updates in den Einstellungen deaktiviert werden. Das gilt sowohl für Android- als auch für Apple-Geräte. Bereits im letzten Jahr war ein ähnliches Problem bei Apple-Produkten gemeldet worden. (os)