Köln. Ab Ende 2024 gibt es für Verbraucher bei Rewe und Penny keine Payback-Punkte mehr. Doch es gibt Spekulationen über einen neuen Partner.

Das Jahr 2023 ist für die Verbraucher mit zahlreichen Neu- und Änderungen gestartet. Zum 1. Januar hat etwa das Bürgergeld das bisherige Harz-4-System ersetzt. Zudem soll ab März die von der Ampel-Koalition beschlossene Strom- und Gaspreisbremse gelten. Entlastet werden sollen auch alle Heizöl- und Pelletkunden. Für sie ist ein Zuschuss für die Pellets- oder Heizölbestellung geplant – konkrete Details wie bei der Preisbremse fehlen bei dieser Entlastung jedoch noch. Aber nicht nur im Sektor Heizen und Sozialgelder gibt es Bewegung.

Payback und Rewe trennen sich: Grund bekannt – Rewe verfolgt ehrgeiziges Ziel

Auch im Lebensmittelhandel stehen Änderungen bevor. Und nein – dieses Mal geht es nicht um die Inflation oder gestiegene Preise. Vielmehr stehen die blauen Paybackpunkte im Fokus dieser Berichterstattung. Payback ist vielen Kunden von Rewe oder dm ein Begriff. In Partnerläden bekommen sie auf ihren Einkauf Punkte. Diese können sie später in Prämien oder Bargeld tauschen. Zudem gibt es für Payback-Kunden exklusive Coupons. Bekannte Einzelhändler – die mit Payback kooperieren – sind:

  • Rewe und Penny
  • Aral
  • dm
  • Burger King
  • Fressnapf
  • Apollo

Auch einige Online-Shops sind mit Payback eine Kooperation eingegangen. Dazu zählen Amazon oder auch ebay und C&A. Doch Ende 2024 ist zumindest bei Rewe und Penny mit Paybackpunkten Schluss. Der Grund für die Trennung von Payback und Rewe soll der Wunsch der Supermarkt-Kette nach einem eigenen Kundenbindungssystem sein. Die Handelsriesen Lidl mit "Lidl-Plus" und Kaufland mit der "Kaufland Card" machen es vor: Die Kunden über eigene Apps und exklusive Rabatte an die Marke binden.

Payback sucht neuen Partner ab 2025: Discounter könnte Nachfolger von Rewe werden

NameRewe Group
HauptsitzKöln
Tochtergesellschaftenu. a. Rewe, Penny und toom Baumarkt
Umsatz57,8 Milliarden EUR (2017)
Mitarbeiterzahl380.000 (2021)

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge will auch die Rewe Group einen solchen Weg gehen. Für viele Verbraucher hat das Payback-Ende bei Rewe und Penny weitreichende Folgen. Es bedeutet: Paybackpunkte können in diesen Läden dann weder gesammelt noch eingelöst werden. Penny und Rewe sind die zwei größten Lebensmittelpartner im Punktenetzwerk. Sie zu ersetzen, ist für Payback sicher keine einfache Aufgabe. Zumal viele Supermärkte und Discounter als potenzielle Alternativen wegfallen – dazu eine Übersicht:

  • Lidl hat "Lidl-Plus"
  • Kaufland die "Kaufland Card"
  • Netto und Edeka die "DeutschlandCard"

Einen großen Partner zu finden, wird somit schon durch fehlende Alternativen erschwert. Als einer der wenigen großen Einzelhändler ist noch Aldi übrig. Ist der Discounter ab 2025 womöglich neuer Payback-Partner? In mehreren Medien wird hierüber spekuliert. Unter der Zeile "schnappt jetzt Aldi zu" berichtet das auf Ratgeber- und Verbraucherthemen spezialisierte Online-Portal "CHIP 365", dass Payback sich auf jeden Fall wieder einen Lebensmittelpartner angeln will. Man sei schon auf der Suche nach einem neuen Partner für das Jahr 2025, heißt es von Payback.

Aldi bald neuer Payback-Partner? So lukrativ war die Zusammenarbeit mit der Rewe Group

Und weiter: Bis dahin wolle man aber die Zusammenarbeit mit Rewe und Penny "mit vollem Engagement fortführen". Ob Aldi dieser neue Partner sein wird? Berichten der "WirtschaftsWoche" zufolge ist Aldi in der Handelsbranche als Rewe-Nachfolger zumindest im Gespräch. Eine Bestätigung für eine solche Allianz gibt es nach Informationen der Zeitschrift bislang aber nicht. Aldi ist bislang einer der wenigen Einzelhändler ohne Punkte- oder Kartensystem. Auf diese „komplexen App-Rabatte oder Punktesysteme“ verzichte man lieber, hieß es von Aldi immer.

Ob sich an jenem Standpunkt bald doch etwas ändert? Neben der "Wirtschaftswoche" berichtet auch die "Lebensmittel-Zeitung" über die Partnersuche von Payback im deutschen Lebensmittelhandel. Verständlich – denn Fakt ist: Die Rewe-Group mit Penny und toom ist ein wichtiger Bestandteil im Payback-Verbund. Allein bei Rewe und Penny wurden seit 2014 insgesamt 17 Millionen der rund 31 Millionen Payback-Karten in Deutschland ausgegeben, heißt es im Bericht der "Lebensmittel-Zeitung". Das spiegelt sich auch im Umsatz wider.

Payback macht mit Punkte-Kooperation Millionen-Umsätze – auch Rewe und Co. profitieren

Nach Informationen der "Wirtschaftswoche" hat Payback Deutschland im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von rund 365 Millionen Euro erwirtschaftet – abzüglich von Steuern und sonstigen Abgaben ergibt das ein Ergebnis von mehr als 97 Millionen Euro. Auch für die Rewe-Group hat sich die Kooperation mit Payback ausgezahlt. Nach wie vor locken die Paybackpunkte und die Rabatte viele Kunden in die Rewe- und Penny-Märkte. Direkt nach der Einführung der Payback-Karte hatte die Unternehmensgruppe eine deutliche Umsatzsteigerung vermeldet.

Somit war die Zusammenarbeit eine Win-win-Situation für beide Seiten. Daher werde man die Zusammenarbeit mit Rewe und Penny "auch in den nächsten beiden Jahren mit vollem Engagement fortführen", erklärte eine Sprecherin von Payback gegenüber der "Lebensmittel-Zeitung". Nur wie es nach 2024 für die Punktejäger weitergeht, ist offen. Für die Inhaber einer Payback-Karte von Rewe wird sich jedenfalls nichts ändern. Ihre Karte wird auch weiter aktiv sein und kann ab 2025 im Paybackpartner-Verbund weiter genutzt werden.