Berlin. Lieferengpässe sind auch über die Weihnachtsfeiertage ein Thema. Diese Produkte könnten bei Rewe, Lidl, Aldi und Co. knapp werden.

  • Weihnachten steht vor der Tür: Ausgerechnet zum Fest sorgen sich viele Menschen um stark gestiegene Preise
  • Hinzu kommt, dass viele Produkte knapp sind und Verbraucher im Supermarkt nicht immer das bekommen, was sie wollen
  • Auch an Weihnachten ist das so: Eine Risikoanalyse zeigt, welche Produkte bei Aldi, Lidl, Rewe und Co. knapp werden könnten

Die andauernden Kämpfe in der Ukraine und die davon ausgelöste Energie- und Preiskrise überschattet 2022 auch das Weihnachtsfest. In Teilen von Deutschland sind Temperaturen im zweistelligen Minusbereich möglich. Doch gerade jetzt kommt vielen Menschen das frostige Wetter zur Unzeit. Die Kosten für Heizöl oder auch Gas sind seit Herbst zwar tendenziell gesunken – im Vergleich zum Vorjahr bewegen sich die Energiepreise aber immer noch auf Rekordniveau. Hinzu kommt: Schon ab 2023 könnten die Heizölpreise erneut ansteigen.

Aldi, Lidl, Edeka, Rewe und Co.: Die 6 Produkte könnten über Weihnachten knapp werden

Doch nicht nur im Energiesektor machen sich die weltweiten Krisen bemerkbar. Auch viele Alltagsprodukte kosten mittlerweile deutlich mehr oder sind zum Teil gar nicht mehr verfügbar. Besonders angespannt war die Situation zu Beginn des Ukraine-Kriegs.

Produkte wie Speiseöle waren in deutschen Supermärkten zeitweise nicht mehr verfügbar. Mittlerweile hat sich die Situation wieder deutlich gebessert. Doch der Ukraine-Krieg ist nicht die einzige Krise auf der Welt. Dürren und Krankheiten wie die Vogelgrippe verursachen Probleme – auch an Weihnachten 2022

Everstream Analytics – ein Unternehmen spezialisiert auf Lieferketten-Risikoanalysen – hat die Verfügbarkeit verschiedener Produkte und Lebensmittel in globalen Lieferketten analysiert. Das Ergebnis: Gleich mehrere Lebensmittel und Güter könnten über die Festtage knapper werden. Dazu zählen Klassiker wie die Gans – aber auch Alltagsprodukte könnten betroffen sein.

Neben dem Krieg gegen die Ukraine zählt Everstream Analytics die Klimakrise und die Vogelgrippe als zwei der Hauptursachen auf. Folgende Produkte könnten kurz vor den Festtagen schwieriger zu bekommen sein:

  1. Champagner: Aufgrund eines starken US-Dollars gegenüber dem Euro kommt es international zu einer erhöhten Nachfrage in der Festtagssaison.
  2. Cranberrys: Hohe Temperaturen und Dürren haben zu Ernteeinbußen in Nordamerika geführt.
  3. Eier: Wegen der Vogelgrippe – die sich in Europa weiter ausbreitet – und der gestiegenen Energie- und Futterkosten, ist das Angebot gesunken.
  4. Gans: Die gestiegenen Futter- und Energiekosten belasten die Züchter. Dazu kommt: Die Vogelgrippe hat den Bestand drastisch reduziert.
  5. Foie Gras (Gänsestopfleber): Eine hohe Nachfrage steht einer geringeren Produktion in Frankreich gegenüber. Der Grund dafür: der Mangel an Enten und Gänsen infolge der Vogelgrippe.
  6. Mayonnaise, Nudeln, Gebäck: Fehlen die Eier, spüren das auch die Produzenten von Eiernudeln und Co.

Nicht nur Energie- und Futterkosten – Tierhalter in der EU kämpfen mit Vogelgrippe

Einige der Lieferengpässe sind nicht neu: Schon Mitte November hatte die Eierbranche gewarnt und steigende Preise nicht mehr ausgeschlossen. Die Kosten für benötigtes Futter und die Energiepreise sind ein wichtiger Faktor. Hinzu kommen die Auswirkungen der Vogelgrippe: In einigen EU-Ländern besteht mittlerweile eine Stallpflicht zum Schutz der Tiere. Bricht in einem Betrieb zudem die Vogelgrippe aus, müssen die Tiere oft gekeult werden. Für die betroffenen Tierhalter ist das auch aus finanzieller Sicht ein schwerer Schlag.

In Tschechien etwa mussten Anfang Dezember 15.000 Enten wegen der Vogelgrippe notgeschlachtet werden – für einen kleinen Betrieb kann eine solche Aktion die Existenz bedrohen. Neben Vogelgrippe und Energiekrise gibt es laut Everstream Analytics aber noch ein weiteres Problem: die globale Klimakrise und deren Auswirkungen auf die weltweite Nahrungsmittelproduktion. Das Beispiel Cranberrys zeigt: Fehlender Niederschlag und zugleich steigende Temperaturen werden immer mehr zum Problem – und zwar nicht nur in Nordamerika.

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Engpässe bei Aldi, Lidl und Co. und Klimakrise: Hitze und Dürre sind nicht nur in Nordamerika ein Problem

Auch in Europa werden Dürresommer alle 20 Jahre zu erwarten sein – so das Ergebnis einer Studie. Eine Folge der Klimakrise, die sich nicht nur bei den Cranberrys auf die Lieferketten auswirkt. Nahezu alle der von Everstream Analytics genannten Probleme werden die Verbraucher auch nach Weihnachten noch beschäftigen. Neben der Klimakrise wird auch die Energiekrise die Menschen noch begeleiten. In jüngsten Prognosen gehen Fachleute auch im Jahr 2023 von weiter steigenden Energiepreisen aus – unter anderem im Hinblick auf die Heizöl-, Strom- und Gaspreise.

UnternehmenAldi
Gründung1961 in Essen
GründerKarl Albrecht und Theo Albrecht
Umsatz121,1 Milliarden USD (2021)
HauptsitzEssen
Mitarbeiterzahl77.661 (Aldi Nord) 181.334 (Aldi Süd)

Das Unternehmen Everstream Analytics ist als Start-up aus DHL entstanden und hat sich auf die Themenbereiche Risikobewertung und Risikomanagement von Lieferketten spezialisiert. Dafür arbeitet das junge Unternehmen mit künstlicher Intelligenz (KI) und einem breiten Netzwerk an Experten weltweit. Die Ergebnisse der Analysen kommen somit aus einer Mischung von KI-Daten und Insights von Unternehmen zustande. Im Team von Everstream arbeiten unter anderem Experten aus den Bereichen Data-Analytics und Logistik zusammen.