Berlin. Aufmerksamkeiten für den Nikolaustag sind gar nicht so leicht zu finden. Wir geben Empfehlungen für einen großen Spaß in kleinen Boxen.

Kurz vor dem 6. Dezember stellen sich Eltern, Omas, Opas, Tanten und Onkel immer wieder dieselbe Frage: Was soll in den Nikolausstiefel? Schokolade und andere Süßigkeiten sind zwar schnell gekauft und Garanten für große Freude bei den Kindern, doch es gibt auch Alternativen, die Spaß machen.

Für Zocker

Beim Würfelspiel „Drachenschreck“ wollen die Spieler Bewohner einer Burg befreien, die von Drachen belagert wird. Dazu brauchen sie Sterne. Das Spiel ist mit schwierigen Entscheidungen verknüpft.

Das Spiel Drachenschreck.
Das Spiel Drachenschreck. © --- | ---

Was soll Spieler X zum Beispiel tun, wenn er mit seinem gelben Würfel vier Sterne und mit seinen drei roten Würfeln zwei Sterne holen könnte? Pro Wurf darf sich X aber nur ein Sternen-Plättchen schnappen. Und: Nicht genutzte Würfel dürfen zwar noch einmal geworfen werden, doch das kann gefährlich sein. Denn fallen die Würfel ungünstig, steht der gerade erzielte Erfolg auf dem Spiel. Statt eines Sternen-Plättchens mit vielen Sternen gibt es dann womöglich nur einen Trostpreis.

Fazit: Kurzweilig und schön illustriert, in jeder Runde muss neu abgewogen werden.

„Drachenschreck“ von Benjamin Schwer, erschienen bei Haba. 2– 4 Spieler ab 4 Jahren, ca. 10–15 Minuten, ca. 7 Euro.

Für Querdenker

Wie verrückt ist das denn! Bei „Brain Flip“ heißt „Ja = Nein“ und „Nein = Ja“. Also aufgepasst: Hat sich der aktive Spieler zum Beispiel die Karte mit dem Wal ausgesucht und fragen die Mitspieler „Ist auf deiner Karte ein Tier?“, hat der aktive Spieler mit „Nein“ zu antworten.

Das Spiel Brain Flip.
Das Spiel Brain Flip. © --- | ---

Frage um Frage können die Mitspieler immer mehr der 36 in der Tischmitte ausliegenden Bildkarten ausschließen und so den richtigen Tipp abgeben. Schön gemacht ist, dass man mit jüngeren Spielern zunächst weniger Karten auslegen oder auch vereinbaren kann, dass „Ja = Ja“ und „Nein = Nein“ heißt. Wer beim Erklären wenig Fehler macht oder beim Raten schnell ist, hat gute Chancen auf den Sieg.

Fazit: Gehirngymnastik für Konzen­trierte.

Brain Flip“ von Martin Nedergaard Andersen, erschienen bei FoxMind. 2–6 Spieler ab 6 Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 12 Euro.

Für Reaktionsschnelle

Nimble kann man auch in kurzen Runden spielen.
Nimble kann man auch in kurzen Runden spielen. © --- | ---

Die Spieldauer von „Nimble“ ist wahrlich kurz. „Eine bis fünf Minuten“ steht auf der wunderschön illustrierten Packung – und das kommt durchaus hin. Ähnlich wie bei dem Klassiker „Ligretto“ hat jeder Spieler die Aufgabe, seine Karten durch rasches Abwerfen als Erster loszuwerden. Die Regel, welche Karten auf einen oder mehrere Ablagestapel gelegt werden dürfen, ist einfach: Die Farbe des Kreises in der Mitte der obersten Karte gibt vor, welche Randfarbe die nächste Karte haben muss. Was sich simpel anhört, ist in der Praxis eine Herausforderung an die Denk- und Reaktionsfähigkeit der Spieler.

Fazit: Super für zwischendurch

„Nimble“ von Peter Jüngensen, erschienen bei Edition Spielwiese/Pegasus. 2–4 Spieler ab 6 Jahren, ca. 5 Minuten, ca. 10 Euro.

Für Konzentrierte

Mount Memo.
Mount Memo. © --- | ---

Wer schnappt sich zuerst die richtige Fotokarte? Um diese Frage geht es bei dem Gedächtnisspiel „Mount Memo“. Die Fotokarten zeigen verschiedene Motive – etwa eine Mütze, eine Blume oder ein Tier. Unter den Motiven sind je Karte unterschiedlich viele Sterne abgebildet. Bei drei Sternen unter einem Tukan gilt es beispielsweise abzuwarten, bis so viele Landschaftskarten umgedreht wurden, dass man sicher ist, im umgedrehten Landschaftskartenstapel drei oder mehr Tukane finden zu können. Der schnellste Richtig-Tipper bekommt einen Kieselstein, und wer fünf davon besitzt, gewinnt.

Fazit: Ein eingängiges Schau-genau-Spiel für konzentrierte Kindergartenkinder.

„Mount Memo“ von Oliver Igelhaut, Igel Spiele. 2–4 Spieler ab 5 Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 8 Euro.

Für Geräuschemacher

Li-La-Laut.
Li-La-Laut. © --- | ---

Die Spielidee von „Li-La-Laut“ ist klasse: Wer dran ist, muss ein Geräusch machen und so den Mitspielern zeigen, bis zu welcher Karte ein Auto im Uhrzeigersinn fahren soll. Ein leises Geräusch steht für eine kurze Strecke, ein lautes Geräusch für eine lange Strecke. Kniffelig ist, dass das Auto im Kartenkreis acht unterschiedliche Stellen anfahren kann. Sprich: Die Geräusche – zum Beispiel Händeklatschen, Indianergeheul oder Auf-den-Tisch-Klopfen – müssen nicht nur laut, mittellaut und leise sein, sondern einige Stufen dazwischen. Die jeweils passenden Geräusche zu erzeugen und die gesuchten Stellen zu erraten, ist gar nicht so einfach.

Fazit: Prima geeignet, um das Gehör und das Feingefühl von Kindern auf spielerische Art und Weise zu schulen.

„Li-La-Laut“ von Reinhard Staupe, Nürnberger Spielkarten Verlag. 2-6 Spieler ab 5 Jahren, ca. 10 Minuten, ca. 9 Euro.