Wolfsburg. Das war‘s mit der Meisterschaft: Wolfsburgs Fußballerinnen verlieren Bundesliga-Gipfel gegen Bayern München vor 24.437 Fans mit 0:4.

Das war‘s mit der Meisterschaft! Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben am Samstagabend das Bundesliga-Spitzenspiel gegen den FC Bayern München mit 0:4 (0:0) deutlich und am Ende hochverdient verloren. Nach ausgeglichener erster Hälfte sorgte die Ex-Wolfsburgerin Pernille Harder vor der Wolfsburger Rekordkulisse von 24.437 Fans in der VW-Arena unmittelbar nach der Halbzeit für die Führung. Klara Bühl mit einer direkt verwandelten Ecke, Lea Schüller und Georgia Stanway machten danach alles klar. Fünf Spieltage vor dem Saisonende hat der amtierende deutsche Meister jetzt sieben Punkte Vorsprung auf den direkten Verfolger aus Wolfsburg.

Wolfsburg-Coach Tommy Stroot: Sehr unrealistisch, dass Bayern sich das noch nehmen lässt

„Ich glaube, dass es sehr, sehr unrealistisch ist, dass Bayern sich das noch nehmen lässt. So ehrlich bin ich“, sagte Tommy Stroot nach dem Spiel angesichts des deutlichen Rückstands in der Meisterschaft. Der VfL-Trainer meinte weiter: „Wir wissen aber, was unsere Aufgabe ist: Unsere Bundesliga-Spiele, die wir noch haben, erfolgreich zu gestalten.“ Die Wolfsburgerinnen wollen jetzt unbedingt Platz 2 halten, fünf Zähler beträgt der Vorsprung auf die TSG Hoffenheim.

Das war‘s mit der Meisterschaft: Die VfL-Frauen verlieren

Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Sveindis Jonsdottir (VfL Wolfsburg).
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Sveindis Jonsdottir (VfL Wolfsburg). © regios24 | Darius Simka
Tor zum 0:2, Torfrau Merle Frohms (VfL Wolfsburg).
Tor zum 0:2, Torfrau Merle Frohms (VfL Wolfsburg). © regios24 | Darius Simka
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Ewa Pajor (VfL Wolfsburg), Georgia Stanway (FC Bayern München).
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Ewa Pajor (VfL Wolfsburg), Georgia Stanway (FC Bayern München). © regios24 | Darius Simka
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Gulia Gwinn (FC Bayern München), Jule Brand (VfL Wolfsburg).
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Gulia Gwinn (FC Bayern München), Jule Brand (VfL Wolfsburg). © regios24 | Darius Simka
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Lea Schüller (FC Bayern München).
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Lea Schüller (FC Bayern München). © regios24 | Darius Simka
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Torfrau Maria Luisa Grohs (FC Bayern München), Sveindis Jonsdottir (VfL Wolfsburg).
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Torfrau Maria Luisa Grohs (FC Bayern München), Sveindis Jonsdottir (VfL Wolfsburg). © regios24 | Darius Simka
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Lea Schüller (FC Bayern München), Svenja Huth (VfL Wolfsburg).
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Lea Schüller (FC Bayern München), Svenja Huth (VfL Wolfsburg). © regios24 | Darius Simka
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Cheftrainer Tommy Stroot (VfL Wolfsburg).
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Cheftrainer Tommy Stroot (VfL Wolfsburg). © regios24 | Darius Simka
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Marina Hegering (VfL Wolfsburg), Lea Schüller (FC Bayern München).
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Marina Hegering (VfL Wolfsburg), Lea Schüller (FC Bayern München). © regios24 | Darius Simka
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Gulia Gwinn (FC Bayern München).
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Gulia Gwinn (FC Bayern München). © regios24 | Darius Simka
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Lea Schüller (FC Bayern München), Joelle Wedemeyer (VfL Wolfsburg).
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Lea Schüller (FC Bayern München), Joelle Wedemeyer (VfL Wolfsburg). © regios24 | Darius Simka
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Alexandra Popp (VfL Wolfsburg).
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Alexandra Popp (VfL Wolfsburg). © regios24 | Darius Simka
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Torfrau Merle Frohms (VfL Wolfsburg).
Die Wölfinnen mussten sich gegen den FC Bayern München geschlagen geben. Auf dem Bild zu sehen: Torfrau Merle Frohms (VfL Wolfsburg). © regios24 | Darius Simka
Pernille Harder (FC Bayern München)  jubelt mit der Mannschaft nach ihrem Tor zum 0:1.
Pernille Harder (FC Bayern München) jubelt mit der Mannschaft nach ihrem Tor zum 0:1. © regios24 | Darius Simka
VfL Frauenmannschaft im Kreis vor dem Spiel.
VfL Frauenmannschaft im Kreis vor dem Spiel. © regios24 | Darius Simka
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Es war am Samstag nicht so deutlich wie es das Endergebnis aussagte, vor allem nicht in der ersten Hälfte. Zwar hatten die Bayern zu Beginn die besseren Möglichkeiten. Klara Bühls Schuss wurde noch von Joelle Wedemeyer geblockt, und Giulia Gwinns Schlenzer landete auf der Latte. Doch danach fanden die Gastgeberinnen, bei denen Ewa Pajor nach Knieproblemen wieder in der Startelf stand, immer besser in die Partie.

Sveindis Jonsdottir vergibt die Riesenchance zur VfL-Führung

Der VfL war immer wieder nach Umschaltmomenten gefährlich. Als Glodis Viggosdottir den Ball an der Mittellinie verlor, ging‘s über Pajor und Sveindis Jonsdottir schnell nach vorne. Pajor legte vor dem Tor quer, doch die Isländerin Jonsdottir verzog frei vor Münchens Torhüterin Mala Grohs - es war die Riesenchance zur Wölfinnen-Führung (13. Minute). Kurz darauf erkämpften sich die Gastgeberinnen wieder den Ball, dieses Mal legte Jonsdottir quer für Pajor, doch das Anspiel war zu ungenau.

Wolfsburgs Topstürmerin Ewa Pajor (links) kehrte nach ihrer Verletzung gleich wieder in die Startelf zurück.
Wolfsburgs Topstürmerin Ewa Pajor (links) kehrte nach ihrer Verletzung gleich wieder in die Startelf zurück. © regios24 | Darius Simka

Es folgte der erste VfL-Schock: Die bis dahin starke Abräumerin Marina Hegering verletzte sich ohne Fremdeinwirkung an der linken Wade. Schon nach 21 Minuten war das Spitzenspiel für die Nationalspielerin beendet. Welche Verletzung sie sich genau zuzog und wie lange sie ausfallen könnte, war nach dem Spiel nicht klar, weitere Untersuchungen folgen. Für sie übernahm Linksverteidigerin Dominique Janssen in der Innenverteidigung, Nuria Rabano die linke Abwehrseite.

In Durchgang 1 ist es noch ein offener Schlagabtausch zwischen dem VfL und Bayern

Auch die nächste Gelegenheit hatte Wolfsburg, wieder nach einem Bayern-Ballverlust. Doch Jule Brands Abschluss, eine Mischung aus Schuss und Flanke, segelte vorbei.

Sveindis Jonsdottir hatte die Riesenchance für den VfL Wolfsburg auf dem Fuß, schoss aber vorbei.
Sveindis Jonsdottir hatte die Riesenchance für den VfL Wolfsburg auf dem Fuß, schoss aber vorbei. © regios24 | Darius Simka

Die Münchnerinnen schafften es im Gegensatz zum VfL, strukturierter vor das Tor zu kommen. Lea Schüller entwischte Rabano auf der rechten Angriffsseite, ihren Schuss aufs kurze Eck hatte Keeperin Merle Frohms aber, lenkte ihn aber stark zur Ecke. Das war‘s in der abwechslungsreichen ersten Hälfte, in der die Wolfsburgerinnen dem Spitzenreiter in einem verteilten Spiel die Stirn boten, vor allem kämpferisch (Zweikampfquote von 60:40 Prozent) die Stirn boten.

Ex-Wölfin Pernille Harder lässt Bayern jubeln

Doch das änderte sich nach der Pause schlagartig - und die Wölfinnen hatten großen Anteil daran. Nach einer eigenen Ecke schnappte sich Bühl den Ball, trieb ihn nach vorne und legte auf die Ex-Wolfsburgerin Harder ab, die Kathrin Hendrich aussteigen ließ, Chantal Hagel fälschte den Ball noch ab - 0:1.

Kurz darauf sorgten die Bayern schon für die Entscheidung: Bühls Ecke flog direkt Richtung Tor, die Ex-Wolfsburgerin Jovanna Damnjanovic irritierte Frohms noch entscheidend, war aber nicht mehr dran, der Ball aber drin - 0:2.

Die letzte Titelchance hat der VfL im DFB-Pokal

Der VfL bemühte sich, doch der Anschluss lag weniger in der Luft als die Entscheidung, die Bühl (Frohms hielt stark) und Gwinn (vorbei) in der 74. Minute noch vergaben. Die besorgte dann Schüller nach einem Zuckerpass von Harder in die Schnittstelle. Spätestens jetzt war den Münchnerinnen der Sieg nicht mehr zu nehmen. Stanway machte mit einem abgefälschten Schuss die höchste VfL-Niederlage seit dem Champions-League-Halbfinale beim FC Barcelona im April 2022 (1:5) perfekt. Mit vier Toren Unterschied haben die Grün-Weißen gegen die Münchnerinnen zuletzt im Oktober 2008 in der Liga verloren (1:5).

Das Ergebnis war am Ende deutlicher als der Spielverlauf, die Bayern waren in Durchgang 2 einfach um einiges abgezockter vor dem Tor. Aber eine Demütigung vor der Wolfsburger Rekordkulisse war‘s trotzdem. Den Wolfsburgerinnen bleibt jetzt nur noch eine realistische Titelchance. Dafür benötigen sie am Ostersamstag (30. März, 13 Uhr, AOK-Stadion) einen Sieg im DFB-Pokal-Halbfinale gegen die SGS Essen. Den Cup hat der VfL in den vergangenen neun Jahren immer gewonnen. Im zweiten Halbfinale treffen die Bayern am Ostersonntag (15.45 Uhr) auf Eintracht Frankfurt.

Spiel kompakt:

VfL Wolfsburg: Frohms - Wedemeyer (58. Wilms), Hendrich, Hegering, Janssen - Oberdorf, Hagel (58. Endemann), Huth - Jonsdottir, Pajor (79. Kalma), Brand (79. Xhemaili).

Bayern München: Grohs - Gwinn (90. Hansen), Viggosdottir, Sembrant, Naschenweng - Zadrazil (90. Kerr), Stanway - Harder (90. Dallmann), Damnjanovic (77. Lohmann), Bühl (84. Eriksson) - Schüller.

Tore: 0:1 Harder (47.), 0:2 Damjanovic (57.), 0:3 Schüller (76.), 0:4 Stanway (87.).

Gelbe Karten: - / Naschenweng, Stanway, Harder.

Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Gau-Odernheim).

Zuschauer: 24.437 in der VW-Arena.