Bochum. Die Wölfe setzen mit dem klaren Sieg in Bochum ein starkes Zeichen im Rennen um Europa – nur Marmoush ist bedient.
Der VfL Wolfsburg hat in Bochum seine Pflichtaufgabe im Rennen um die Europapokal-Plätze bravourös erfüllt. Gegen den gastgebenden VfL führten die Grün-Weißen bereits zur Pause mit 3:0 und brachten in der zweiten Hälfte den ersten Sieg nach drei Spielen ohne Dreier in der Fußball-Bundesliga souverän nach Hause.
Zweimal Matthias Svanberg (10. und 56. Minute), Jakub Kaminski (21.), Patrick Wimmer (33.) und Luca Waldschmidt (77.) trafen beim 5:1-Erfolg der Wölfe im Ruhrstadion. Damit setzten die Wolfsburger eine starkes Zeichen im Rennen um die Europapokalplätze.
Micky van de Ven ersetzt Otavio
VfL-Trainer Niko Kovac hatte auf große Überraschungen in der Startelf verzichten. Micky van de Ven rückte für den verletzten Linksverteidiger Paulo Otavio auf die Außenbahn. „Er ist wahrscheinlich der schnellste Innenverteidiger der Bundesliga“, hatte Kovac einen Tag vor der Partie gesagt. Und van de Ven sollte auf der linken Seite auch weit weniger Probleme haben als Ridle Baku, sein Pendant auf der rechten Seite der Wolfsburger Viererkette. Der hatte mit dem Tempo von Gegenspieler Christopher Antwi-Adjei vor allem in der Anfangsphase doch so ziemlich seine Probleme. Aber es lag nicht allein am Nationalspieler, dass die Gäste zunächst etwas passiv wirkten. Die Hausherren hatten sich viel vorgenommen und begannen engagiert.
VfL Wolfsburg gewinnt 5-1 gegen VfL Bochum – Die Bilder vom Spiel
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Doch ein guter Spielzug genügte der Kovac-Elf, den Charakter des Spiels zu verändern. Kaminski setzte mit einem langen Pass Wimmer in Szene, der sich wiederum den Ball an der Strafraumkante zurechtlegte, flankte und den Kopf des einlaufenden Svanbergs fand. Das war gut gespielt, von den Bochumer aber auch schlecht verteidigt.
Rabenschwarzer Tag für Bochum
Aber der erste Gegentreffer war für die Hausherren nur der Anfang eines rabenschwarzen Nachmittags. Die Wolfsburger machten es gut, präsentierten sich ballsicher und spielten ihre Stärken eiskalt aus, aber die Bochumer sind in dieser Form auch kein Gegner auf Bundesliga-Niveau. Viel zu einfach ließen sie die Grün-Weißen noch vor der Pause für klare Verhältnisse sorgen. Wimmer ließ vor dem 0:2 gleich drei Gastgeber aussteigen, wurde gefoult, doch Felix Nmecha nahm den Ball auf und spielte ihn perfekt auf Torschütze Kaminski. Kurz darauf war Wimmer selber dran. Bei seinem Tor halfen ein Bochumer Abwehrspieler und Torwart Manuel Riemann mit.
Damit war die Partie zur Pause fast schon entschieden. Bochum machte direkt nach Wiederbeginn zwar Druck, drängte auf den Anschlusstreffer. Doch die Wolfsburger Abwehr hielt stand und mit etwas Glück zunächst auch die Null. Und als Svanberg mit seinem zweiten Treffer auf 4:0 für die Wölfe erhöhte, glaubte niemand unter den 24.834 Zuschauern noch an ein Bochumer Comeback. Dafür hatten die Gäste die Partie zu sehr im Griff.
Kovac wechselt Marmoush nach 19 Minuten wieder aus
Spektakulärer war da schon ein Wechsel von Kovac. Der Wolfsburger Coach hatte zur Pause neben Josuha Guilavogui auch Omar Marmoush neu in die Partie gebracht. Doch der Auftritt des Stürmers, der die Wölfe am Saisonende verlassen wird, währte nur kurz. In der 64. Minute nahm der Trainer Marmoush wieder vom Feld, ohne dass der Angreifer irgendwie angeschlagen wirkte. Ungläubig und bedient ging Marmoush vom Spielfeld und wollte sich auch nicht Kovac’ Erklärungen anhören.
Den Bochumer war das egal, sie schafften immerhin noch den Anschlusstreffer durch Moritz Broschinski (68.). Aber Waldschmidt stellte den alten Abstand per Kopf wieder her, nachdem Jonas Wind einen Foulelfmeter nur an die Latte gesetzt hatte.