Wolfsburg. Der VfL-Innenverteidiger wird wohl Paulo Otavio gegen Bochum auf der Außenbahn vertreten.

Der Kapitän ist zurück, auch wenn die vergangenen Tage Maximilian Arnold noch etwas nachhängen werden. Der Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg hatte am vergangenen Spieltag wegen eines Magen-Darm-Infekts gefehlt und damit auch noch die ersten Tage dieser Woche zu kämpfen. Aber VfL-Trainer Niko Kovac ist zuversichtlich, dass der Spielführer dem Fußball-Bundesligisten mit voller Kraft zur Verfügung steht, wenn dieser am Samstag beim VfL Bochum antritt.

„Max Arnold hat nach dem Magen-Darm-Infekt, der natürlich etwas Kraft gekostet hat, in dieser Woche wieder mittrainiert. Ich gehe davon aus, dass es für morgen reicht“, berichtete Kovac am Freitag. Und obwohl Arnold zuletzt nicht seine besten Leistungen im VfL-Trikot zeigte, ist doch davon auszugehen, dass der Coach den Kapitän zurück in die Startelf befördert. Im Spielaufbau, als Standardspezialist und als Abräumer vor der Abwehr ist Arnold für das Wolfsburger Spiel eigentlich unverzichtbar.

Schwierige Situation für Otavio

Seine Rückkehr ist aber nicht die einzige positive Nachricht, die Kovac verkünden konnte. „Kilian Fischer, der zuletzt auch einen Infekt hatte, ist auch wieder dabei“, sagte der Coach. Dafür muss er auf andere verzichten. Lukas Nmecha und Bartol Franjic fehlen bereits länger, nun gesellen sich auch Kevin Parades und Paulo Otavio dazu.

Für Letzteren, das bestätigte Kovac, wird ein Syndesmoseriss das Saison-Aus bedeuten. Und möglicherweise auch das Ende seiner Zeit beim VfL. Gleich mehrere Angebote des Klubs zur Vertragsverlängerung hatte der Brasilianer ausgeschlagen. „Das ist jetzt eine richtig tricky Situation“, sagte Kovac. „Wenn man es nüchtern betrachtet, kann man sagen: Man kommt nicht zusammen. Wenn man es auf der menschlichen Basis betrachtet, könnte man es verstehen, wenn man noch einmal eine Überbrückung macht“, so der Coach.

Cozza kommt bisher nicht in Schwung

Wie diese Frage beantwortet wird, ist noch offen. Sie ist aber nicht die, mit der sich Kovac im Moment am meisten beschäftigt. Wichtiger ist für den VfL-Trainer aktuell, wie er den Linksverteidiger in den nächsten Spielen ersetzt. Als erste Alternative für Otavio steht natürlich der Franzose Nicolas Cozza bereit, den die Wolfsburger erst im Januar verpflichtet haben. Doch bisher kommt der 24-Jährige bei den Wölfen noch nicht so richtig in Schwung, und auch Kovac klingt nicht gerade überzeugt, dass Cozza für die Aufgabe in Bochum der richtige Mann ist. „Jeder Einzelne, der bei uns im Kader ist, hat natürlich auch die Ansprüche und Befähigung, am Wochenende zu spielen. Wir haben auf dieser Position neben ihm auch noch Micky van de Ven, der das in dieser Konstellation auch schon gespielt hat“, sagte Kovac zu den Chancen von Cozza auf die Startelf.

Das hört sich erstmal nicht so an, als ob Cozza die erste Wahl auf der Linksverteidiger-Position für den Coach der Wölfe ist. Auf Nachfrage fügte Kovac außerdem hinzu: „Micky ist wahrscheinlich der schnellste Innenverteidiger der Bundesliga.“ Und er erwartet, dass Bochum gegen die Wölfe mit zwei schnellen Außenbahnspielern agiert. Das könnte das beste Argument dafür sein, van de Ven den Vorzug vor Cozza zu geben, auch wenn Kovac betont, dass bei dieser Variante „Micky uns dann in der Mitte fehlen würde“.

Im Abschluss fehlt im Moment Kaltschnäuzigkeit

Die Besetzung der Linksverteidiger-Position ist aber nicht die einzige Frage, die Kovac mit seinem Team bis zum Anpfiff in Bochum klären muss. Der VfL-Trainer wird sich auch Gedanken machen müssen, wie die Wolfsburger offensiv endlich wieder effektiver agieren können. In den vergangenen zwei Spielen haben die Wölfe keinen Treffer erzielt. Davor waren es zwei im Heimspiel gegen den FC Augsburg. Aber auch die reichten nicht zum Sieg, da die Gäste ebenfalls zweimal erfolgreich waren.

Bei nur einem Sieg aus den vergangenen sechs Partien droht der VfL im Rennen um die Europapokal-Plätze etwas ins Hintertreffen zu geraten. Um im Endspurt die Ziele noch zu erreichen, braucht es mehr Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. „Im Moment gelingt es uns nur nicht, diese ohne Zweifel auch guten Chancen reinzumachen. Das ist das Einzige, was uns im Moment fehlt“, analysierte Kovac. „Wenn wir diese Chancen nutzen würden, wären wir dort, wo wir uns selbst gerne sehen würden“, fügte er hinzu. Und wo das ist, ist allen klar: Der VfL Wolfsburg will nach Europa.