Wolfsburg. Der Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg ist erstmals für die DFB-Elf nominiert. Wölfe-Coach Kovac erklärt, warum das alles andere als selbstverständlich ist.

Am Samstag könnte für Felix Nmecha ein ganz großer Traum in Erfüllung gehen. Da tritt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zum Testspiel gegen Peru an (20.45 Uhr). Der Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg ist im Kader des DFB – zum ersten Mal in seiner Karriere. Und der 22-Jährige kann sich durchaus Chancen auf einen Einsatz ausrechnen. Bundestrainer Hansi Flick betonte, dass er vorhabe, die sechs Neulinge in seinem Team gegen die Südamerikaner oder im Test gegen Belgien (28. März, 20.45 Uhr) auch spielen zu lassen. Dabei war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht unbedingt damit zu rechnen, dass Nmecha diese Möglichkeit zuteilwerden würde – aus verschiedenen Gründen.

Vom Bankdrücker zum Stammspieler beim VfL Wolfsburg

Blessuren warfen ihn immer wieder zurück. „Felix war schon oft verletzt“, sagt VfL-Trainer Niko Kovac, „das heißt, er hat schon häufig nicht richtig trainieren können. Dementsprechend waren seine körperlichen Voraussetzungen wirklich nicht gut. Zunächst einmal mussten wir ihn körperlich dort hinbringen, dass er eine Bundesligasaison durchsteht.“ Das ist gut gelungen. Denn vom Bankdrücker und Kurzarbeiter hat sich Nmecha zu einem festen Teil der VfL-Rotation entwickelt.

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In der Vorsaison wäre an eine DFB-Nominierung noch nicht zu denken gewesen. Nun hat der 1,90-Meter-Mann den nächsten Entwicklungsschritt gemacht. Und das, obwohl er im Sommer schon mit einem Wechsel liebäugelte. Kovac aber wollte den jüngeren der Nmecha-Brüder behalten. Seine Entscheidung hat er nicht bereut – und er weiß, dass der Leistungszenit noch längst nicht erreicht ist: „Ich bin mit dem Stand jetzt sehr, sehr zufrieden. Ich weiß, wo er war und ich weiß, wo er ist. Aber ich weiß auch, wo er einmal sein wird.“

Flexibler Nmecha hilft dem VfL – und jetzt auch der Nationalmannschaft?

Dem VfL wird’s ganz sicher helfen. Nmecha bringt Kovac gleich mehrere Optionen. Der gebürtige Hamburger mit den englischen Wurzeln kann sowohl auf der Sechs als auch auf der Acht oder in der Offensivreihe eingesetzt werden. Ob und wie Flick mit ihm plant? Das bleibt abzuwarten.

Seit Nmecha zum Nationalteam aufgebrochen ist, hatte Kovac noch keinen Kontakt zu seinem Schützling. Er weiß aber ganz genau, wie er sich fühlen muss. Schließlich war der Wölfe-Coach selbst mal kroatischer Nationalspieler: „Das ist für ihn im Moment ein Märchen. Dieses Märchen soll er genießen. Das sind schöne Momente, wenn man berufen wird, für sein Land zu spielen und letzten Endes das, wofür jeder Sportler lebt und arbeitet.“