Wolfsburg. Im Duell zweier künftiger Oberliga-Staffelgefährten gehen die Wolfsburger zwar in Führung, verlieren dann aber den Faden und das Spiel.

Die Reise im NFV-Pokal, sie endete für Fußball-Oberligist Lupo Martini Wolfsburg diesmal bereits in Runde 1: Auf eigenem Platz setzte es für den Vorjahres-Halbfinalisten eine 1:3 (0:0)-Niederlage gegen den künftigen Staffelgefährten MTV Eintracht Celle, der die Abstiegsrunde als „Meister“ beendet hatte.

Dass es kein Brett ist, das mal nebenbei zu bohren ist, bekamen die Kreuzheider bereits im ersten Durchgang zu spüren. Die Celler standen defensiv kompakt, boten bei Lupo-Ballbesitz eine Sechser-Abwehrkette auf und setzten per Umschaltspiel immer wieder Nadelstiche. Oftmals fehlte dem letzten Pass aber die nötige Präzision. Doch es zeigte sich immer wieder: In der Rückwärtsbewegung sollten die Wolfsburger anfällig sein.

Klar, Lupo hatte eindeutig mehr Ballbesitz. Aber gerade im zentralen Bereich mangelte es an Kreativität und Ideen. Dennoch hätten Andrea Rizzo (20., 42.) oder Neuzugang Can Degirmenci (36.), der das Leder aus acht Metern an den Außenpfosten nagelte, für die Pausenführung sorgen und die Weichen auf Sieg stellen können.

Zehn Minuten nach Wiederanpfiff durften die Wolfsburger dann aber doch jubeln: Der agile Junior Ebot-Etchi tankte sich auf links durch, spielte flach in die Mitte, und Timon Hallmann war zur Stelle. „Den habe ich elegant mit dem Schienbein verwertet“, meinte der Mittelstürmer schmunzelnd, für den der Arbeitstag fünf Minuten später vorüber war – für „Halli“ wurde Neuzugang Mohammed Salifou eingewechselt.

Celle antwortet prompt

Nun war Celle gefordert – und der NFV-Pokalsieger von 2020 antwortete auch! Alexander Laube tauchte frei vor Marius Sauß auf, der das Leder per Glanztat zur Ecke (62.) abwehrte. Und diese führte prompt zum Ausgleich: Gästetorjäger Jean-Luca van Eupen staubte aus Nahdistanz zum 1:1 ab, nachdem die Gastgeber den Ball nicht hatten klären können.

Es folgten 24 Minuten voller Leerlauf, ohne Chancen auf beiden Seiten. Und dann setzte Celle den nächsten Nadelstich per Konter. Laube durfte ungestört zentral aufs Tor zulaufen, Sauß rutschte ihm entgegen – und hatte Pech. Denn der Ball prallte von Lupos Schlussmann genau vor die Füße von van Eupen, der zum 2:1 für die Gäste einschob. In der ersten Minute der Nachspielzeit machte der eingewechselte Toufik Cheriet dann mit dem 3:1 den Deckel drauf – und sorgte so für lange Gesichter aufseiten der Kreuzheider.

Lupo verliert den Faden

Schließlich war es eine unnötige Niederlage für die Mannschaft von Trainer Giampiero Buonocore, die nach rund einer Stunde den Faden verlor und das Spiel noch aus der Hand gab. „Wir müssen daran denken, was wir nach dem 1:0 nicht mehr gemacht haben. 60 Minuten war es wirklich ordentlich von uns. Aber dann lassen wir uns aus der Ruhe bringen. Da haben uns die Struktur und das Mentale gefehlt“, meinte Lupos Coach, dem mit Valeri Schlothauer, Dennis Jungk und Rocco Tuccio einige Routiniers fehlten, die das Spiel in der entscheidenden Phase hätten beruhigen können.

Lupo Martini: Sauß – Erdmann, Reim, Redemann, Ebot-Etchi – Dubiel – Tortora (90. Wöhner), Safronow (85. Chamorro) – Degirmenci, Hallmann (60. Salifou), Rizzo.

Tore: 1:0 Hallmann (55.), 1:1, 1:2 van Eupen (62., 86.), 1:3 Cheriet (90.+1).