Nürnberg.

Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm rechnet mit weiteren Absagen für die in knapp drei Wochen beginnende Weltmeisterschaft in Riga.

Nach dem 4:5 im vierten WM-Test gegen Tschechien ließ Söderholm durchblicken, dass nicht alle verfügbaren Nationalspieler der Adler Mannheim und des ERC Ingolstadt bereit seien, die WM vom 21. Mai bis 6. Juni zu spielen. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass nicht alle die Power haben", sagte Söderholm, der auf die größere mentale Belastung der Spieler während der Coronavirus-Pandemie verwies.

"Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn ein Spieler uns nicht helfen kann. Dann ist das so", sagte der 43 Jahre alte Finne, der bereits am Samstag Kontakt zu den Spielern aus Mannheim und Ingolstadt aufgenommen hatte. Beide Teams waren erst am Freitag im Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga ausgeschieden.

Adler-Coach Pavel Gross hatte anschließend bereits über die hohe Belastung seiner Spieler geklagt, die vor einem Jahr mit der Vorbereitung auf die neue Saison begonnen hatten. Allerdings war der Saisonstart dann zweimal verschoben worden. "Ein Jahr lang ohne Pause. Das geht nicht", hatte Gross geklagt.

Vom EHC Red Bull München, der ebenfalls besonders früh im vergangenen Jahr mit dem Training begonnen hatte, hatten in Yasin Ehliz, Daryl Boyle, Yannic Seidenberg und Frank Mauer gleich vier Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 für die WM abgesagt.

Nationalmannschaftskapitän Moritz Müller betonte hingegen, sich "sehr" auf die WM zu freuen. "Es ist ein sehr wichtiges Zeichen, dass die WM stattfindet. Eishockey muss auf den Bildschirmen laufen", sagte der 34 Jahre alte Familienvater von den Kölner Haien.

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