Neuss.

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) stellt sich auch auf einen Spielbetrieb vor leeren Rängen ein.

"Wir müssen mit Spielen ohne Zuschauer rechnen, was wir bislang immer ausgeschlossen hatten", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke im Interview der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" und erklärte: "Wir sind aber nun an einem Punkt, wo wir sagen, wir wollen mit aller Macht spielen, dann müssen wir kalkulieren, wie wir auch Geisterspiele finanziell dargestellt bekommen. Das ist jetzt alternativlos - und alles, was irgendwann an Zuschauer kommt, ist ein Bonus."

Die DEL hat außerhalb der Fußballligen in Deutschland die meisten Zuschauer und ist deswegen besonders stark von den Zuschauer-Einnahmen abhängig. Im Gegensatz etwa zur Handball- oder Basketball-Bundesliga sieht sich die DEL bisher nicht in der Lage, mit der Saison zu starten. Anfang Oktober hatte die DEL den Saisonstart erneut verschoben. Ziel ist es, einen Saisonstart in der zweiten Dezember-Hälfte zu realisieren.

Tripcke übte auch ein weiteres Mal Kritik an der Politik. "Wir haben für sechsstellige Summen Hygienekonzepte entwickelt, an denen die Gesundheitsämter den Clubs informell bis zu 70 Prozent Auslastung zugestanden hätten", sagte der 52-Jährige, "doch die Politik hat nicht mitgezogen, obwohl die Konzepte funktionieren und bislang in Europa in letzter Zeit keine Sportveranstaltung als Superspreader-Event bekannt wurde."

© dpa-infocom, dpa:201021-99-30804/2