Clausthal-Zellerfeld. . Arnd Peiffer, Karolin Horchler und Franziska Hildebrand vom WSV Clausthal-Zellerfeld haben sich viel vorgenommen für diesen Winter.

Wenn Arnd Peiffer an die bevorstehende Saison denkt, ist eines wie immer dabei: Anspannung. Daran ändern ein Olympiasieg, vier WM-Titel und fast zehn Jahre Erfahrung auch nichts. „Ich bin jetzt nicht weniger aufgeregt vor den ersten Weltcups als in den letzten Jahren“, sagt Peiffer, „da kribbelt es bei mir auch.“ Der Biathlet des WSV Clausthal-Zellerfeld hat sich in den vergangenen Monaten wieder intensiv auf einen langen Winter vorbereitet. Obwohl er schon viele Erfolge vorzuweisen hat, ist der Ehrgeiz ungebrochen.

Zunächst wolle der 31-Jährige am Sonntag bei der ersten Weltcup-Station auf der Pokljuka (Slowenien) einen guten Saisoneinstand hinlegen, im Gesamtweltcup am Ende einen vorderen Platz einnehmen und bei der WM in Östersund (Schweden) eine Einzel-Medaille gewinnen. Das alles ist aber kein Muss. „Das als festes Ziel oder Gradmesser zu nehmen, ob es nun eine gute oder schlechte Saison ist, ist immer schwierig, weil da alles zusammenpassen muss“, sagt der Ehrenbürger von Clausthal-Zellerfeld.

Gerade mit Blick auf den Gesamtweltcup – es ist der einzige große Titel, der ihm noch fehlt – sehe er nur noch wenig Luft nach oben. Rang drei sei „das Ende der Fahnenstange“, meint Peiffer. „Ich glaube nicht, dass es für mich möglich ist, über die gesamte Saison Leute wie Fourcade oder Johannes Boe zu schlagen. Ich kann sie punktuell mal schlagen – und das ist auch immer mein Ziel“, sagt der Sprint-Olympiasieger von Pyeongchang. In den vergangenen beiden Jahren ist er als Vierter jeweils bester Starter des Deutschen Skiverbands (DSV) gewesen.

Wie Peiffer geht auch Karolin Horchler (WSV Clausthal-Zellerfeld) mit hohen Erwartungen in die Saison. Die aktuelle IBU-Cup-Siegerin wolle sich einen festen Platz im Weltcup-Team sichern und ihre gute Form bestätigen. Zuletzt hatte sie bei Testrennen im norwegischen Sjusjoen die Plätze drei und sieben belegt. Damit aber nicht genug: Auch die WM sei ein Ziel. „Das ist auf jeden Fall schon ein Thema. Es ist zwar erst am Ende der Saison, aber die Sicht geht dorthin“, sagt die 29-Jährige, die während des Sommers einen Schnitt gemacht hat. Sie wird seitdem von Kristian Mehringer und Florian Steierer betreut. Zusammen haben sie das Trainingskonzept umgestellt und setzen nun verstärkt auf Intervalltraining. Das sei die Basis für den Erfolg, meint Horchler.

„Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich vom Niveau her recht gut drauf bin, denn so stark war ich in meiner bisherigen Karriere noch nicht.“ Ihre aktuellen Erfolge, bei den deutschen Meisterschaften im Herbst hatte sie dreimal Gold und einmal Silber gewonnen, erklärt sie auch mit dem Verkehrsunfall im Sommer 2017. Damals war sie beim Training auf Skirollern von einem Laster angefahren worden. Dabei hatte sie sich einen Schulterbruch zugezogen. Und anschließend bis in den Weltcup zurückgekämpft. „Der Unfall, so schlimm er war, hat mir auf jeden Fall viel Positives gebracht“, sagt Horchler, die nun bewusster mit den Dingen des Lebens umgehe.

Für Franziska Hildebrand (WSV Clausthal-Zellerfeld) könnte sich indes ein Kreis schließen. Im Dezember 2011 hatte sie in Östersund ihr Weltcup-Debüt gefeiert, im kommenden Jahr findet dort die WM statt. „Östersund ist generell ein Ort, wo ich gerne hinfahre, weil ich da viele positive Erinnerungen habe“, sagt die 31-Jährige. Die WM sei aber noch kein Thema. Und wie es danach weitergeht, sei auch offen.

Ohnehin will Hildebrand diesmal nicht zu weit in die Zukunft schauen. Konkrete Ziele nennt sie nicht, sie wolle „so weit wie möglich nach vorne kommen“. Ihre zurückhaltende Aussage begründet sie damit, dass die Vorbereitung nicht optimal verlaufen ist. „Über den Sommer hat mich die Verletzung vom letzten Jahr noch etwas beeinträchtigt“, sagt sie. Dennoch geht Hildebrand die Rennen in Slowenien mit einem guten Gefühl an: „Pokljuka ist eine Strecke, die mir liegt. Ich freue mich, wenn es losgeht.“