Indian Wells. . Der 39-Jährige beendet in Indian Wells seine Karriere. Nun hat der Turnierdirektor von Indian Wells vor allem privat große Pläne.

Am Ende hatte er es eilig. Er müsse jetzt los, sagte Roger Federer, nachdem er erzählt hatte, wie die Freundschaft mit Tommy Haas gewachsen sei. Der deutsche Turnierdirektor in Indian Wells wartete auf seinen Schweizer Star, gut möglich, dass sie bei der Gelegenheit auf das Ende einer großen Tennis-Karriere anstießen. Unmittelbar nach Federers Sieg im Viertelfinale hatte Haas im Stadion seinen Rücktritt als Spieler erklärt. Es gebe keinen besseren Ort und keine bessere Zeit für diesen Schritt, erklärte er. „Ich glaube, das ist das perfekte Ende.“

Schon vor einer Woche hatte er gesagt, im Prinzip sei er am Ende seiner Laufbahn angekommen. Es fehle nur noch der letzte Schritt, und den tat er nun, ein paar Wochen vor seinem 40. Geburtstag. Nach 569 Siegen in mehr als 900 Spielen und nach mehr als zwei Jahrzehnten als Profi ist Schluss für Haas. Dass er beim letzten Sieg seiner Karriere im Juni letzten Jahres beim Mercedes-Cup in Stuttgart ausgerechnet gegen Federer gewann, ist eine fast romantische Fußnote der Geschichte.

Von Verletzungen geplagt

Reaktionen auf den Rücktritt kamen aus allen Himmelsrichtungen. Viele Spieler gratulierten zur Karriere, in der er 15 Titel gewonnen hatte. Vier Halbfinals – drei bei den Australian Open in Melbourne, eines 2009 in Wimbledon – waren seine besten Ergebnisse bei den Grand-Slam-Turnieren, in der Weltrangliste stand er 2002 auf Platz zwei, hinter Lleyton Hewitt und vor Andre Agassi.

Es gibt keinen, der in seiner Zeit als Spieler von so vielen Verletzungen geplagt wurde, aber für die Beharrlichkeit, mit der er sich immer wieder aufrappelte, wurde er mindestens so bewundert wie für seine traumhaft schöne einhändige Rückhand. Nun ist Haas fit genug für seinen Job als Turnierdirektor und fürs Familienleben in Los Angeles mit den beiden Töchtern und seiner Verlobten, der amerikanischen Schauspielerin Sara Foster. Zum Heiraten habe er bisher keine Zeit gehabt, sagte er in seiner Rücktrittsrede, vielleicht werde sich das nun ändern; es hörte sich fast wie ein Antrag an.