Osterode. Beim Heimwettkampf in Osterode erreichen die Schützinnen der 1. Luftgewehr-Bundesliga das Mindestziel an Punkten …

Von Samstag bis Sonntag stand in der Osteroder Lindenberghalle alles im Zeichen des Schießsports. Die SB Freiheit richtete ihren alljährlichen Heimwettkampf in der Luftgewehr-Bundesliga Nord aus. Die Freiheiter Schützinnen erlebten dabei vor heimischem Publikum ein wahres Wechselbad der Gefühle – welches nach einer, auf dem Tableau deutlich aussehenden Auftaktniederlage gegen SV Wieckenberg, in einem fulminanten Sieg über den SV Petersberg gipfelte.

SB Freiheit I – SV Wieckenberg 1:4.

Vor dem Wochenende hatte sich Freiheits Trainer Christian Pinno mindestens zwei von vier Punkten gewünscht, um weiterhin auf Playoff-Kurs zu bleiben. Gegen den SV Wieckenberg, der als Tabellensiebter ins Harzer Vorland reiste, geriet dieses Vorhaben jedoch bereits bei der ersten Begegnung ins Wanken.

Zunächst lief es jedoch noch für die SB. Emma Norholm Koch performte bei ihrem Heimdebüt für Freiheit abermals und bezwang die ebenfalls starke Chiara Leone mit 398:396-Ringe. Koch besetzte wie bereits am vergangenen Spieltag die Ausländer-Position der SB und ließ das Fehlen der Weltklasse Athletinnen Jeanette Hegg-Duestadt, die sich auf das Weltcup-Finale vorbereitete, vergessen.

Auch im Duell auf der Zweier-Position schien ein weiterer Einzelpunkt greifbar nah. Da Lisa Müller mit Gegner Robin Zissel jedoch nach vier Zehnerserien gleichauf lag (397 Ringe), ging es in den Stechschuss. Auch hier nahmen sich beide nichts. Somit wurde das Einzel im Stechschuss über die Zehntelwertung entschieden. Lisa Müller hatte bei einem starken Wert von 10.4 gegenüber Robin Zissel (10,7) knapp das Nachsehen.

Das Blatt wendet sich

Beim Stand von 1:1 wendete sich das Blatt nun vollkommen zugunsten der Gäste aus dem Landkreis Celle. Sowohl Kapitänin Michaela Müller-Töhle, als auch Finja Köllnig und Jana Meinheit gaben ihre Einzel in der Folge ab. Besonders bitter: Sowohl Müller-Töhle (394:395 gegen Dennis Welsch), als auch Jana Meinheit (391:392 gegen Isabell Ruschel), verloren ihre Einzel nur mit einem einzigen Ring.

„Im Prinzip lag es an zwei Schüssen, fallen die anders, ist das Ergebnis auf den Kopf gestellt“, erklärte Christian Pinno, der die Niederlage seines Teams dennoch als gerechtfertigt empfindet: „Wir haben am Samstag ganz klar nicht auf Topniveau geschossen, Wieckenberg wiederum war richtig gut drauf.“

SB Freiheit – SV Petersberg 5:0.

Mit ordentlich Wut im Bauch und einer neuen Aufstellung traf die SB Freiheit einen Tag nach der Heimniederlage am selbigen Ort auf den SV Petersberg. Mit Weltmeisterin Jolyn Beer anstelle von Jana Meinheit sollte für die Randharzer gegen den SV Petersberg, der am Vortag nur knapp gegen Kellerkind Braunschweiger SG 1525 gewonnen hatte (3:2), ein Sieg her. Wie im Duell mit dem SV Wieckenberg bot Emma Norholm Koch auf der ersten Position eine mehr als souveräne Leistung ab und ließ dem Petersberger Tom Barbe beim 398:390 keine Chance.

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Deutlich spannender machte es dann abermals Lisa Müller: Wie bereits am Samstag ging es für die an Zwei gesetzte Schützin nach vier Zehnerserien beim Stand von 395:395 in den Stechschuss. Anders als am Vortag behielt die Freiheiterin jedoch die Nerven. Im Zehntelschuss lag sie knapp vor ihrer Kontrahentin Lea Ruppel (10 :9,7) „An der Stelle sieht man wieder, wie stark das Niveau in der Liga geworden ist. Früher war es nicht die Regel, dass es beim Stechschuss bis zur Zehntelwertung kommt“, so Trainer Pinno, der in der Folge des Wettkampfs mit ansehen durfte, wie seine Schützinnen mehr als ablieferten.

Im dritten Duell besiegte Michaela Müller-Thöle Annika Peters zunächst mit 396:398. Das 3:0 und den damit bereits feststehenden Sieg, beflügelte auch Jolyn Beer (399:394 gegen Jana Heck) und Finja Kölling (396:398 gegen Mona Heck) zu Höchstleistungen.

Erfolg samt Rekord

Die weiteren Einzelsiege, brachten neben einem deutlichen 5:0-Erfolg nicht nur den zweiten Tabellenplatz ein, sondern bescherten Freiheit einen neuen Teamrekord von 1984-Ringen.

„Das würde ich mal eine perfekte Reaktion nennen“, sagte ein freudig gestimmter Christian Pinno, der nicht nur stolz auf sein Team ist, sondern auch froh über den tollen Heimwettkampf:

„Wir wollen natürlich für Fans und Gegner ein guter Gastgeber sein und ich denke, das ist uns gelungen.“ Als Tabellenzweiter (10:4) liegt Freiheit nunmehr weiterhin auf Playoff-Kurs, darf sich aber bei den vier letzten Begegnungen wohl nur noch eine Niederlage erlauben..