Rothenberger Haus. Für den guten Zweck steht Uwe Groth von Sonnenaufgang bis zur Abenddämmerung auf dem Platz. Der erspielte Spendensumme kann sich sehen lassen.

Als am Montagmorgen die ersten Sonnenstrahlen langsam den Golfplatz am Rothenberger Haus in goldenes Licht tauchten, der Tau sich glitzernd an den Grashalmen abzeichnete und die Natur erwachte, da war einer schon längst auf den Beinen und munter unterwegs. Uwe Groth hat auch in diesem Jahr seinen Golfmarathon für den guten Zweck gespielt – bereits zum 15. Mal war der Bad Lauterberger von früh bis spät auf dem Platz unterwegs und griff zu Driver, Eisen und Putter. „Losgelegt haben wir um 6.30 Uhr und gespielt wirklich bis zum Sonnenuntergang“, erzählt er.

Am Ende absolvierte der 68-Jährige beeindruckende 86 Löcher, rund 47 absolvierte Kilometer zeigte der Schrittzähler an. „Dass es nicht noch mehr Löcher geworden sind, liegt daran, dass es im August doch schon etwas früher dunkel wird. Sonst war ich meist früher im Sommer unterwegs“, erklärt Groth. In diesem Jahr hatte er sich angesichts der heißen Temperaturen im Juli kurzfristig für einen Start im August entschieden. Mit 28 Grad war es dennoch auch jetzt knackig warm. „Das erste Bier am Abend bei der kleinen Marathon-Party hat richtig gezischt“, erzählt der Lauterberger mit einem Lachen.

„Die Spenden sind entscheidend“

Um sich angesichts der Hitze ein wenig zu schonen, griff Groth diesmal auf einen kleinen Golftrolley zurück, in dem seine Ausrüstung verstaut war, und den er über den Platz zog. In den Jahren zuvor hatte er die Tasche sogar getragen. Dass dennoch jeder Meter zu Fuß zurückgelegt wurde – Ehrensache! Im Schnitt kam der Marathonmann auf 87 Schläge pro Runde. Trotz des schnellen Spiels schaffte er fünf Birdies, 25 Mal spielte er Par. „Aber die Leistung ist eigentlich völlig nebensächlich, die Spenden sind entscheidend“, unterstreicht er.

Die bisher erreichte Summe kann sich wahrlich sehen lassen. Knapp 2.400 Euro sind in diesem Jahr schon zusammengekommen, das Geld ist für das Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter in Göttingen bestimmt. Insgesamt konnte Groth in den vergangenen Jahren bereits rund 45.000 Euro für den guten Zweck sammeln und ist zuversichtlich, noch in diesem Jahr die Marke von 50.000 Euro zu übertreffen. Denn zum einen findet am 25. September noch das große Charity-Turnier beim Golfclub statt, zum anderen können die Spendenschweinchen auch weiterhin gefüllt werden. Sie stehen sowohl im Clubhaus als auch im Holiday Land Reisebüro in Bad Lauterberg.

Viele Schulterklopfer

Was Groth in diesem Jahr besonders begeisterte: Auf seinen Runden auf dem Platz, die schnellste schaffte er in 2:41 Stunden, wurden ihm von Spielern, die er überholte, immer wieder Scheine zugesteckt. „Das war richtig klasse. Und es ist einfach so: Jede Spende zählt, auch wenn sie noch so klein ist.“ Körperliche Beschwerden hatte er nach seinem Marathon übrigens nicht. „Nur die Schulter hat etwas weh getan – von den ganzen Schulterklopfern“, erzählt er augenzwinkernd.

Für den Lauterberger ist es eine Selbstverständlichkeit, sich für den guten Zweck zu engagieren. „Wir, die Golf spielen können, denen es gut geht und die es sich finanziell leisten können, sind in der Pflicht, auch etwas weiterzugeben an alle, denen es vielleicht nicht so gut geht“, beschreibt er seine Motivation. Dass er damit nicht alleine steht, zeigt nicht nur die Spendensumme. Denn während des Marathons waren immer wieder Spieler an seiner Seite, die ihn unterstützten. „Thomas Kohl, Thomas Fischmann, Ulli Hartmann, Petra Beckmann, Simona Lüder, Siggi Esseln, Evi Schulze-Niehoff und natürlich meine Frau Ute waren dabei. Besonders toll war, dass mich Dr. Manutschehr Daneschdar mit seinen 80 Jahre für neun Löcher begleitet hat“, richtet Groth ein großes Dankeschön an alle Supporter.