Würzburg. Die Veilchen feiern in der Basketball-Bundesliga mit dem 86:79 (44:42) den vierten Erfolg in Serie und stehen in der Tabelle weiter auf Platz drei.

Die BG Göttingen hat ihre Siegesserie in der Basketball-Bundesliga weiter ausgebaut. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors gewann am Montagabend bei s.Oliver Würzburg mit 86:79 (44:42) und holte den vierten Erfolg in Folge. In der Tabelle stehen die Göttinger damit weiterhin sensationell auf dem dritten Platz. In der s.Oliver Arena, in der aufgrund der Corona-Bestimmungen keine Zuschauer zugelassen waren, kämpften sich die Südniedersachsen nach einem langsamen Start ins Spiel. Im dritten Abschnitt setzten sich die Göttinger etwas ab, doch die Hausherren ließen nicht locker. Aber die Gäste hielten dem Druck stand und gingen als Sieger vom Parkett. Bester BG-Werfer war Stephen Brown Jr. mit 21 Punkten. Für Würzburg traf Ex-Veilchen Will Buford am häufigsten (17 Zähler).

Bei den Veilchen lief zu Beginn des Spiels nichts zusammen, während die Würzburger munter von jenseits der 6,75-Meter-Linie trafen (0:9/3.). Kamar Baldwin erlöste die BG-Fans nach mehr als zweieinhalb Minuten mit seinem Dreier und Korbleger zum 5:9 (4.). Dann ließ Brown Jr. fünf Zähler hintereinander zum 10:11 folgen und sein Team endgültig in der Partie ankommen. Den Ausgleich besorgte kurz darauf BG-Kapitän Akeem Vargas mit seinem ersten von vier Dreiern, die er ohne Fehlwurf erzielte (13:13/6.). Mit seinem zweiten Distanztreffer zum 20:16 zwang der Guard den neuen Würzburger Headcoach Sasa Filipovski zu seiner ersten Auszeit, aber die Veilchen trafen weiter. Haris Hujic erhöhte auf 23:16 (9.). Den Abschnitt entschieden die Gäste 25:18 für sich.

Franken starten wieder furios

Die fränkischen Gastgeber starteten ins zweite Viertel ähnlich furios wie ins erste. Die drei Würzburger Dreier wurden nur von einem Korbleger von Harper Kamp unterbrochen – Desi Rodriguez schloss den 2:11-Lauf zur erneuten Führung ab und zwang dieses Mal Moors zu einer Auszeit (27:29/13.). Auch danach lief es bei den Göttingern noch nicht wieder rund, aber die Veilchen kämpften. Vargas holte seinem Team erneut von außen die Führung zurück (35:33), doch Buford konterte zum 35:38 (17.). Die Führung wechselte nach Dreiern von Baldwin und Jake Toolson wieder zur BG (41:38/18.) und blieb dort auch bis zur Halbzeitpause (44:42).

Nach dem Seitenwechsel behielten die Gäste die Nase vorn, konnten sich aber von den kämpfenden Würzburgern zunächst nicht absetzten (51:46/24.). Allerdings konnte sich die Moors-Truppe erneut auf ihre Dreier-Schützen verlassen. Toolson und Vargas sorgten dafür, dass die Gastgeber immer etwas auf Distanz gehalten wurden (59:52/27.). Vor allem die BG-Defensive funktionierte nun besser. Nach Punkten von Aigars Skele zum 59:54 gestatteten die Göttinger den Würzburgern bis zum Viertelende keine Zähler mehr und bauten ihren Vorsprung auf zwölf Punkte aus (66:54).

Würzburg gibt sich nicht geschlagen

Doch der Kampfgeist der Hausherren war noch nicht gebrochen. Würzburg intensivierte noch einmal die Verteidigung, gegen die die Veilchen zunächst keine Lösungen fanden und nicht mehr trafen. Im Gegenzug schöpfte das Filipovski-Team neue Hoffnung und arbeitete sich durch einen 0:11-Lauf auf 66:65 heran (33.). Dieses Mal war es Mathis Mönninghoff, der die BG-Fans durch seinen Dreier zum 69:65 aufatmen ließ. Baldwin und Toolson verschafften ihrer Mannschaft zusätzliche Luft, Würzburg reagierte mit einer Auszeit (74:67/35.). Die Gastgeber kämpften weiter und kamen durch Skele auf 75:73 heran (37.). Doch auch dieses Mal vertrauten die Veilchen auf ihre Fähigkeiten. Während die Würzburger drauf und dran waren, die Partie auszugleichen, traf Toolson einen schweren Wurf mit Ablauf der Angriffszeit zum 77:73 (38.). Verlassen konnten sich die Göttinger dann auf ihren Topscorer. Mit sechs Punkten in Folge zum 83:73 ebnete Baldwin den Weg zum achten BG-Saisonsieg.

„Es war kein sehr schönes Spiel, aber ich bin natürlich zufrieden mit dem Sieg. Es ist immer schwierig, sich auf ein Team mit einem neuen Coach vorzubereiten“, berichtete BG-Headcoach Roel Moors anschließend. „Wir haben einen enthusiastischen Gegner mit viel Energie erwartet, das hat Würzburg auch gezeigt.“ Bei seinem Team sah er trotz des Erfolgs Steigerungspotenzial: „Wir haben in einigen Momenten einen guten Job gemacht. Aber es war definitiv ein Spiel der Läufe, wir haben nicht über 40 Minuten Stabilität gezeigt. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehrmals das Momentum, haben es dann aber mit unnötigen Ballverlusten wieder hergegeben. Am Ende hat mein Team Charakter gezeigt, und das war gerade gut genug, um das Spiel zu gewinnen.“

Sasa Filipovski, der neue Headcoach bei s.Oliver Würzburg, erklärte: „Wir haben mit viel Energie gespielt, aber wir sind eigentlich in der Vorbereitung, deswegen waren die Spieler nicht wirklich frisch. Wir sind im Moment in einer Phase, in der wir im Training und in den Spielen viel für unsere kommenden Aufgaben investieren. Wir hatten heute viele Höhen und Tiefen in unserem Spiel. Vor allem in der Verteidigung haben wir zu viele Fehler gemacht und waren nicht konsequent genug. Im Angriff haben wir in wichtigen Momenten des Spiels die Geduld und die Konzentration verloren. Das war heute nicht genug, um das Spiel zu gewinnen.“