Göttingen. Die Veilchen leisten sich vor allem vor der Pause zu viele Ballverluste, am Ende steht eine 76:82 (37:46)-Niederlage für das Moors-Team zu Buche.

Die BG Göttingen ist mit einer Niederlage in die Basketball Bundesliga-Saison 2021/22 gestartet. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors verlor am Sonntagnachmittag gegen Brose Bamberg 76:82 (37:46). Die 2.013 Zuschauer in der Sparkassen-Arena, die nach eineinhalb Jahren Pandemie-Pause für fantastische Stimmung sorgten, sahen zwei Seiten der BG. Im ersten Abschnitt leisteten sich die Göttinger zu viele Ballverluste und verteidigten nicht intensiv genug. Im zweiten und dritten Abschnitt lief es deutlich besser, allerdings kostete die Aufholjagd zu viel Energie, was die fränkischen Gäste ausnutzten und sich den Sieg holten. Bester BG-Werfer war Kamar Baldwin mit 23 Punkte. Für Bamberg punktete Omar Prewitt am häufigsten (19 Zähler).

„Wir haben heute nicht auf unserem Niveau gespielt. In der ersten Halbzeit war unsere Defensive sehr schwach, das habe ich in der Vorbereitung nicht gesehen. Und in der Offensive haben wir über 40 Minuten ohne richtigen Rhythmus und zu langsam gespielt. Daraus resultieren auch unsere niedrigen Trefferquoten, obwohl wir viele offene Würfe kreiert haben“, ärgerte sich im Anschluss Moors.

Ordentlicher Start der Veilchen

Die Veilchen starteten dabei gar nicht so schlecht und hielten in den ersten Minuten mit den leicht favorisierten Gästen mit (9:12/6.). Aber dann kamen die Hausherren immer weniger mit der Aggressivität der Franken zurecht und schafften es nicht, die großen Bamberger Spieler am Punkten zu hindern. So zog das Team vom Ex-Veilchen-Trainer Johan Roijakkers immer weiter davon und baute seinen Vorsprung zum Viertelende auf zehn Punkte aus (15:25).

Auch im zweiten Abschnitt zeigten sich die Göttinger zunächst beeindruckt und gerieten weiter in Rückstand (17:32/12). Doch dann fing sich die Moors-Truppe langsam, spielte mit mehr Energie und begann, ihre Würfe zu treffen. Ein Drei-Punkte-Spiel zum 21:32 von Baldwin zwang Roijakkers zu seiner ersten Auszeit (14.). Die zeigte aber keine Wirkung, denn Harper Kamp ließ das nächste Drei-Punkte-Spiel folgen. Stephen Browns Dreier zum 32:37 ließ den Veilchen-Rückstand auf fünf Punkte schmelzen, aber die Bamberger hatten die passende Antwort (32:42/18). Dennoch entschied die BG dieses Viertel knapp für sich und verringerte ihren Rückstand zur Halbzeitpause auf neun Zähler (37:46).

Göttingen geht in Führung

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Hausherren den besseren Start. Zwei Dreier in Folge von Jake Toolson und Zack Bryant zum 49:50 rissen die Zuschauer von den Sitzen und ließen die Stimmung explodieren. Auch Roijakkers‘ nächste Auszeit konnte die Veilchen nicht stoppen – getragen von der Euphorie erzielte Bryant die erste Führung seit der Anfangsminute (51:50/26.). Die Partie blieb nun knapp, die Führung wechselte hin und her. Baldwin traf zum 58:55, doch Bamberg holte sich die Führung zum Viertelende mit der Sirene zurück (58:59).

Im letzten Abschnitt waren zunächst die Franken am Drücker. Ex-Veilchen Marvin Omuvwie brachte sein Team 58:64 in Front (33.). Mathis Mönninghoff erlöste die BG-Fans mit seinem Punkten zum 60:64, doch Bamberg zog durch Dominic Lockhart, den nächsten Ex-Göttinger, auf 60:69 davon (35.). Die BG bäumte sich noch einmal auf und verkürzte durch einen 13:5-Lauf auf 73:74 (39.). Doch die Bamberger Antwort kam prompt. Nach Toolsons Dreier zum 76:80 neun Sekunden vor dem Ende gab es noch einen kleinen Hoffnungsschimmer, aber Gäste brachten die Partie über die Runden.

„Die Energie, die wir gebraucht haben, um immer wieder ins Spiel zurückzukommen, hat am Ende gefehlt, um das Spiel zu drehen. Der Unterschied bei den Freiwürfen zeigt, dass Bamberg den Korb aggressiver attackiert hat“, analysierte Moors, während Roijakkers zufrieden war: „Ich gratuliere meinen Spielern – es war ein verdienter Sieg. Göttingen hatte seine Chancen, um das Spiel zu drehen, aber wir haben in den richtigen Momenten reagiert.“