Hannover. Die Delegierten beim 45. Landessporttag haben sich erstmals im virtuellen Raum getroffen – geschuldet der aktuellen Corona-Situation.

Der erste virtuelle Landessporttag des Landessportbundes (LSB) Niedersachsen hat wegweisende Entscheidungen für die Weiterentwicklung der niedersächsischen Sportorganisation getroffen. Erstmals fand die Veranstaltung nicht als Präsenztermin, sondern aufgrund der Corona-Pandemie im virtuellen Raum statt. LSB-Präsident Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach rief dazu auf, auch in der aktuellen Situation nach vorne zu schauen und neue Wege zu gehen: „Trotzdem Sport – auch in schwierigen Zeiten, das muss unser Credo sein.“

Beim 45. Landessporttag verständigten sich die Teilnehmenden zudem darauf, bis zum Frühjahr 2021 ein tragfähiges Finanzierungskonzept für Sport- und Lehrreferenten sowie Trainer zu erarbeiten. Im Mittelpunkt stand außerdem eine außergewöhnliche Ehrung: Umbach zeichnete den stellvertretenden LSB-Vorstandsvorsitzenden Norbert Engelhardt für 32 Jahre haupt- und ehrenamtliches Engagement beim LSB mit der Goldene Ehrennadel aus. Engelhardt geht zum Jahresende 2020 in den Ruhestand.

Videobotschaft aus dem Ministerium

In ihrer Videobotschaft sicherte die Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Dr. Carola Reimann, der Sportorganisation die Unterstützung der Landesregierung beim weiteren Umgang mit den Folgen der Coronazeit zu.

LSB-Präsident Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach stellte die jüngsten besonderen Erfolge der Lobbyarbeit gegenüber Land und Politik dar: „Der LSB konnte 7 Millionen Euro für das Corona-Sonderprogramm einwerben. Fast 450 Vereine, Landesfachverbände und Sportbünde konnten von uns finanziell unterstützt werden mit einem Gesamtbetrag von knapp 2,5 Millionen Euro. Wir haben uns intensiv dafür eingesetzt, dass die nicht verausgabten Mittel dieses Sonderprogramms dem Sport erhalten bleiben und im nächsten Jahr für ein neu aufzulegendes Förderprogramm Verwendung finden können. Minister Pistorius hat uns schriftlich mitgeteilt, dass die 2020 nicht verausgabten Mittel 2021 für ein weiteres Förderprogramm zur Verfügung stehen werden.“

Zudem konnte der LSB-Präsident eine weitere erfreuliche Nachricht verkünden: „Seit 2017 erhält der LSB jährlich zusätzlich 500.000 Euro, aus denen Koordinationsstellen bei zahlreichen Sportbünden finanziert werden, die das Thema Integration im Sport mit konkreten Maßnahmen und Programmen bearbeiten. Die ursprünglich bis 2020 befristeten Mittel werden uns nach entsprechenden Entscheidungen der Koalitionsfraktionen auch für 2021 zur Verfügung stehen.“ Dr. Umbach dankte ebenso wie LSB-Vorstandsvorsitzender Reinhard Rawe dem Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport für die sehr vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten.

Bundesstützpunkte verlängert

Positiv sei auch, dass alle niedersächsischen Bundesstützpunkte durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat bis Ende 2024 verlängert worden seien. Der LSB habe nun erstmals seit fünf Jahren wieder die Kooperationsvereinbarungen zwischen den Landesfachverbänden mit Schwerpunktsportarten und dem LSB in den Olympiarhythmus bringen können.

Der LSB kann zudem nach einer Mitteilung des Sportministers Boris Pistorius weitere 1,8 Millionen Euro aus den variablen Mitteln der Finanzhilfe über die im Haushalt veranschlagte Einnahme von 3,8 Millionen hinaus erwarten. „Das Präsidium wird auf seiner Sitzung Anfang Dezember über die Verwendung der Mittel unter Berücksichtigung der Wünsche des Ministers und der Bedarfe der Sportorganisation beraten“, kündigte Dr. Umbach an.

Beschlossen wurde auf dem 45. Landessporttag außerdem der Haushaltsplan 2021 für den LSB und den Olympiastützpunkt Niedersachsen über insgesamt rund 60 Millionen Euro. Außerdem wurden der LSB-Jahresabschluss sowie die Ergebnisverwendung 2019 und die Festsetzung des Höchstbetrages der Kassenkredite für 2021 und 2022 beschlossen.