Vechta. Die Veilchen setzen sich in der Overtime mit 123:119 durch, der Gruppensieg stand schon vorher fest. Coach Roel Moors hadert mit der Defensive.

Die BG Göttingen hat die Vorrunde im Magenta Sport BBL-Pokal mit einem Sieg abgeschlossen. Gegen die JobStairs Gießen 46ers holte die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors am Sonntagabend den dritten Erfolg im dritten Spiel, die Südniedersachsen gewannen vor leeren Rängen im Rasta-Dome in Vechta mit 123:119 (53:49, 108:108) nach Verlängerung.

Gegen die Hessen machten es die Veilchen spannend und retteten sich am Ende der regulären Spielzeit durch drei Freiwürfe von Luke Nelson in die Verlängerung. Dort ging die BG in Führung und gab diese dann nicht mehr ab. Bester Veilchen-Werfer war Galen Robinson Jr. mit 21 Punkten. Für Gießen traf Liam Johannes Richter am häufigsten (25 Zähler). Die Göttinger standen schon vorher als Gruppenerster und Top Four-Teilnehmer fest. Im Halbfinale des Finalturniers trifft die BG auf den Ersten der Gruppe A. Ein Termin steht noch nicht fest, da Spiele in der Gruppe A noch nachgeholt werden müssen.

Vorne hui, hinten pfui

Die Veilchen, die auf Jorge Gutiérrez (Leistenprobleme) verzichten mussten, waren offensiv sofort da. Nelson traf in der 4. Minute einen Dreier zum 9:6, Mathis Mönninghoff legte zum 14:8 nach (5.). Allerdings schafften es die Göttinger nicht, die Hessen in der Verteidigung zu stoppen. Einen 0:10-Lauf schloss Liam O’Reilly per Dreier zum 16:18 ab (7.). Nelson Weidemann hielt die BG in dieser Phase im Spiel und glich durch vier Punkte in Folge zum 21:21 aus (8.). Zum Viertelende besorgte der deutsche Guard das 27:24.

Auch im zweiten Abschnitt blieben die Veilchen zunächst treffsicher von außen. Weidemann und Ron Jackson Jr. hielten die Göttinger in Front, auch Aubrey Dawkins versenkte einen Dreier (36:35/14.). Die Moors-Truppe versuchte das Team von 46ers-Headcoach Ingo Freyer abzuschütteln, was ihnen aber nicht gelang. Das lag vor allem an der ausbaufähigen BG-Verteidigung. Die Göttinger schafften es allerdings, den gesamten Abschnitt über in Führung zu bleiben.

Das Spiel bleibt eng

Nach dem Seitenwechsel gaben die Veilchen Gas und zogen dank Tai Odiase auf 62:52 davon (23.). Doch die 46ers kämpften sich auf 62:58 heran (24.). Die Göttinger ließen erneut einen kleinen Lauf folgen, den Jackson per Dreier zum 70:61 abschloss (26.). Weidemann stellte den Zehn-Punkte-Vorsprung wieder her (73:63), aber weiterhin war es die Verteidigung, die Moors Sorgen bereitete. Vor dem Schlussabschnitt traf Gießens Brandon Bowman zum 79:79-Ausgleich.

Im letzten Viertel erarbeiteten sich die Gießener leichte Vorteile und gingen in der 34. Minute 91:88 in Front. Die Veilchen blieben aber an den Hessen dran. BG-Kapitän Akeem Vargas traf schließlich zum 103:102 (39.). Doch die 46ers konterten und verwandelten neun Sekunden vor dem Ende zwei Freiwürfe zum 108:105. Im nächsten Angriff wurde Nelson an der Dreier-Linie gefoult und machte mit drei Freiwürfen zum 108:108 die Verlängerung perfekt.

Hier erwischten die Göttinger den besseren Start (114:108, 43.). Mönninghoff und Vargas erzielten erzielten dann die Zähler zum vorentscheidenden 122:116 – diesen Rückstand konnten die Hessen dann nicht mehr aufholen. Wirklich zufrieden war BG-Coach Moors trotz des Erfolgs aber nicht: „Wir haben 108 Punkte zugelassen, defensiv ist das nicht gut genug. Wir können punkten, aber das ist nicht der Basketball, den Göttingen spielen will. Wir müssen an allen defensiven Dingen arbeiten.“