Kassel. Das Tennisturnier in Kassel, Teil der ITF-Tour, hätte im Juli stattfinden sollen. Jetzt entschied man sich für eine frühzeitige Absage.

Das Coronavirus macht auch vor den Wilhelmshöhe Open nicht halt. Das mit 25.000 Dollar Preisgeld plus Hospitality höchstdotierte deutsche Tennis-Turnier im Rahmen der ITF World Tennis Tour findet 2020 nicht statt. Das internationale Turnier, eines der beliebtesten auf der ITF-Tour, sollte vom 13. bis 19. Juli traditionell auf der Anlage des Kasseler TC Bad Wilhelmshöhe ausgetragen werden. Aufgrund der aktuellen Lage wird nun erstmals seit 23 Jahren nichts daraus. Nimmt man die ehemalige Warsteiner Grand Prix-Serie (bis 1997) dazu, ist es der erste Turnier-Ausfall seit 34 Jahren.

„Nach vielen intensiven Gesprächen in den letzten Wochen mit unseren Sponsoren, Partnern und Dienstleistern sowie mit dem DTB haben wir uns entschieden, die Wilhelmshöhe Open 2020 abzusagen und auch nicht auf einen späteren Termin in diesem Jahr zu verschieben“, erklärt Turnierdirektor Dr. Eberhard Engelmann. Angesichts der aktuellen Lage sehen das Organisationsteam und der Vorstand des KTCW dies als einzig richtigen Schritt. Engelmann: „Wir wollen mit der Entscheidung Planungsklarheit schaffen und nicht auf eventuelle spätere behördliche oder Verbandsanweisungen warten. Viele unserer Sponsoren und Partner haben zurzeit mit anderen, wichtigeren Dingen zu tun als mit unserem Turnier.“

Die internationalen Verbände ATP und ITF hatten bereits alle Turniere bis zum 7. Juni ausgesetzt, so dass auch bei einer Besserung der Situation nur ein Monat Zeit geblieben wäre, die konkrete Vorbereitung unter deutlich veränderten Vorzeichen fortzuführen. „Das ist in der Qualität, die uns immer ausgezeichnet hat, momentan nur sehr schwer umsetzbar“, sagt der Turnierdirektor. Für Engelmann und sein Team sei es daher unmöglich, nach der Absage der Olympischen Spiele und der Fußball-EM in diesem Jahr, nach der Verschiebung der French Open und der wahrscheinlichen Absage von Wimbledon ein vergleichsweise kleines Event in Kassel auszurichten: „Das passt nicht zu uns und unserem Verständnis von Fair Play.“