Belek. Die Stürmer-Legende soll Präsident Kleofas im sportlichen Bereich entlasten.

Volltreffer für Wacker Nordhausen! Der Fußball-Regionalligist hat sich die Dienste von Stürmer-Legende Ulf Kirsten gesichert. Der 100-fache Nationalspieler (49 Einsätze für die DDR/51 für die BRD) wird ab 1. Februar als sportlicher Berater und Sponsoren-Beauftragter für die Nordhäuser arbeiten.

Am Rande von Wackers Trainingslager in der Türkei besiegelten Club-Präsident Nico Kleofas und Kirsten die künftige Zusammenarbeit – per Handschlag im „Titanic Deluxe“-Hotel. „Wir sind sehr froh, mit Ulf Kirsten eine herausragende Fußball-Persönlichkeit für unseren Verein gewonnen zu haben. Er soll uns mit seiner Erfahrung und seinen Kontakten helfen, dass wir uns einerseits im sportlichen Bereich weiterentwickeln. Andererseits hoffen wir, durch ihn auch Sponsoren außerhalb Thüringens begeistern zu können“, sagt Kleofas.

504 Partien in der 1. Fußballbundesliga absolviert

Der 53-Jährige, der zwischen 1983 und 2003 für Dynamo Dresden und Bayer Leverkusen in 504 Erstliga-Partien 238 Treffer erzielt hatte, war bis vor zwei Jahren noch in einer Event-Agentur tätig. Er organisierte Fußball-Veranstaltungen mit und beriet Spieler. „Das wollte ich dann aber nicht mehr“, verrät Kirsten. Fortan schaute er sich viele Spiele an, besuchte Vereine und fand schließlich Gefallen an dem Wacker-Projekt: „Hier kann ich mitgestalten; Neues aufbauen“, sieht er großen Reiz in der Aufgabe.

Ein entscheidender Faktor dürfte auch die Verpflichtung von Heiko Scholz gewesen sein. Kirsten und den neuen Nordhäuser Trainer verbindet eine enge Freundschaft, die mit zwölf Jahren auf der Kinder- und Jugendsportschule in Dresden begonnen hatte.

Mit Berbig und Scholz eine Mannschaft aufbauen

In Leverkusen spielten beide nach der Wende drei Jahre zusammen in der 1. Bundesliga und wurden unter anderem 1993 DFB-Pokalsieger. „Dass wir jetzt gemeinsam mit Tino Berbig eine Mannschaft aufbauen können, die mittelfristig aufsteigen soll, ist eine tolle Herausforderung“, sagt der Torjäger von einst.

Wacker-Präsident Kleofas sieht in der Verpflichtung nicht nur einen sportlichen Coup. Er erhofft sich auch eine persönliche Entlastung, um sich in den nächsten Monaten verstärkt dem Stadion-Umbau in Nordhausen widmen zu können. Für rund acht Millionen Euro soll der Albert-Kuntz-Sportpark drittligatauglich gemacht werden.

Land Thüringen stellte 6 Millionen Euro für Umbau bereit

Geplant ist die Errichtung eines Funktionsgebäudes sowie die teilweise Überdachung der Haupttribüne mit 2.000 Plätzen. Das Land Thüringen stellt sechs Millionen Euro zur Verfügung, jeweils eine Million steuern der Landkreis Nordhausen und der Verein selbst bei.

„Wir wissen, dass wir uns strukturell verbessern müssen. Die Sportpark-Sanierung ist ein entscheidender Schritt nach vorn“, weiß Kleofas. Und Kirsten fügt hinzu: „Nahezu überall, wo ein neues Stadion entstand, hatte es positive Auswirkungen auf die sportliche Entwicklung.“

In der aktuellen Mannschaft hat er in den Tagen von Belek „ein gutes Grundgerüst“ erkannt. Dies gelte es nun punktuell weiter zu verstärken.

Nach dem Abschluss des Vorbereitungscamps, bei dem die Nordhäuser gestern in ihrem zweiten Testspiel auf den serbischen Meister und Champions-League-Teilnehmer Roter Stern Belgrad, trafen, reist der Wacker-Tross am heutigen Dienstag wieder zurück in die Heimat.