Berlin/Dortmund. Der FC Arsenal will BVB-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang holen. Nach “Kicker“-Infos hat Arsenal ein erstes Angebot eingereicht.

In die Personalie Pierre-Emerick Aubameyang kommt Bewegung. Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bestätigte auf Anfrage dieser Redaktion, dass der FC Arsenal gegenüber dem BVB Interesse an einer sofortigen Verpflichtung des Torjägers bekundet hat. Ob die Londoner auch ein offizielles Angebot vorlegten, wollte Watzke ebenso wenig kommentieren wie mögliche Ablösesummen. „Wir werden das erst einmal intern besprechen“, sagte er.

Nach Informationen dieser Redaktion ist Arsenal noch nicht gewillt, jene 70 Millionen zu bieten, die der BVB gerne erlösen wollte. Der Kicker und englische Medien hatten berichtet, dass der Premier-League-Klub ein Angebot über etwa 50 Millionen Euro abgegeben habe.

Eine BVB-Zukunft mit Aubameyang wird immer schwerer vorstellbar

Dennoch spricht nun alles dafür, dass der Transfer bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar über die Bühne geht, der Poker um die Ablösesumme ist eröffnet. Aus England nämlich wird auch vermeldet, dass der Wechsel von Alexis Sanchez von Arsenal zu Manchester United unmittelbar bevorsteht, der Medizincheck soll heute absolviert werden. Die Planstelle des Chilenen im Arsenal-Sturm soll Aubameyang einnehmen.

Der hatte am Freitag erneut für Wirbel gesorgt: Von Trainer Peter Stöger wegen eines lustlosen Auftritts im Abschlusstraining nicht für den Auftritt bei Hertha BSC (1:1) nominiert, nutzte er die Zeit, um parallel zum Abendspiel in einer Fußballhalle selbst zu spielen – im Trikot von Ousmane Dembélé, der vor einem halben Jahr auch mittels Trainingsstreiks seinen Wechsel zum FC Barcelona erzwungen hatte. Die Trikotwahl und die Tatsache, dass die Angelegenheit fast in Echtzeit den Weg in die Medien fand, werden im Klub als weitere Provokation gewertet, eine Zukunft mit Aubameyang wird in Dortmund immer schwerer vorstellbar.

„Vielleicht hat er gedacht, er muss ein bisschen mehr machen, weil er heute nicht dabei ist“, kommentierte Mitspieler André Schürrle Aubameyangs Kick in Dortmund am Freitagabend zwar mit eher feiner Klinge – fand aber ansonsten deutliche Worte über die Transferwirren rund um seinen Kollegen: „Es ist unmöglich, das auszublenden“, meinte er. „Das ist ein großes Thema in der Mannschaft. Das schafft Unruhe, das sorgt für Kopfschütteln in der ganzen Mannschaft.“ Es sei „nicht so einfach, das alles abzuschalten und sich nur auf Fußball zu konzentrieren“.

Ansonsten bemühte man sich in Dortmund am Samstag daran, die Angelegenheit zu entschärfen – soweit das eben geht. An der Trainingseinheit der Reservisten am Samstag nahm Aubameyang ganz normal teil und anschließend äußerte sich Stöger recht wohlwollend über seinen besten Torjäger: Dieser habe „heute gut trainiert", sagte er und schloss auch einen Einsatz im kommenden Spiel am Samstag gegen den SC Freiburg nicht aus. „Es ist nicht so, dass man ständig das Gefühl hat, er wäre ein Pulverfass. Er ist Vertragsspieler und ich entscheide so, wie ich glaube, dass es für die Mannschaft gut ist."

Auch zum Auftritt in der Fußballhalle gab sich der Österreicher gelassen: "Sicherlich gibt es einen Großteil der Spieler, die es zu diesem Zeitpunkt nicht so machen würden“, meinte er. „Aber er ist eben kein Typ wie jeder andere, das macht ihn ja auch zusätzlich spannend für die Öffentlichkeit. Ich hätte es nicht gemacht, mache ihm aber keinen Vorwurf."